18. März (77)↗

Was ist ein Wunder im Sinne des Kurses? Wunder haben nichts mit Magie zu tun, sie stellen keine übernatürlichen Fähigkeiten dar und sind nicht das Privileg besonderer Individuen. Im ersten Kapitel des Kurses befinden sich die "Grundsätze der Wunder", die einige Erläuterungen zum Begriff des Wunders darlegen: "Wunder sind Gedanken." (T-1.I.12), "Wunder transzendieren den Körper. Sie sind plötzliche Verlagerungen von der Ebene des Körpers weg ins Unsichtbare. Deswegen heilen sie." (T-1.I.17), "Ein Wunder ist eine Berichtigung, die durch mich ins falsche Denken eingeführt wird. Es wirkt als Katalysator, indem es die irrige Wahrnehmung auflöst und sie richtig reorganisiert." (T-1.I.37) oder "Wunder sind Äußerungen der Liebe, aber möglicherweise haben sie nicht immer beobachtbare Wirkungen." (T-1.I.35).

Was ist Erlösung? Die heutige Lektion erklärt dies in einem einzigen Satz: "Sie ist nur die Feststellung deiner wahren IDENTITÄT." (1.5).

Heute werden beide Begriffe zusammengeführt: Erlösung ist das Ziel, das Wunder ist das Mittel. Darum habe ich ein Anrecht auf Wunder, ohne eine Vorleistung erbringen zu müssen. Mein Anspruch auf Wunder begründet sich einfach durch das, was ich BIN. Daher ist es nur folgerichtig, um Wunder in jeder Situation zu bitten, in der Wunder notwendig sind. Dieser Bitte wird stattgegeben, denn wozu soll sonst mein Anspruch dienen? Will ich ein Wunder, wird er mir gewährt. Die Situationen erkenne ich ganz einfach daran, dass sie mich nicht glücklich machen oder Anlass geben, nicht in Frieden zu sein.

Wie bitte ich um ein Wunder? "Wunder sind Gewohnheiten und sollten unwillkürlich geschehen. Sie sollten nicht unter bewusster Kontrolle stehen. Bewusst ausgewählte Wunder können fehlgeleitet sein." (T-1.I.5). Befinde ich mich beispielsweise in einer Situation von der ich glaube, dass nur ein bestimmtes Ergebnis mich glücklich machen kann, ist das der geeignete Zeitpunkt, um ein Wunder zu bitten. Dies kann ein wichtiges Bewerbungsgespräch für einen Job, eine Gerichtsverhandlung, eine Krankheit bei mir oder dem geliebten Partner sein: in keinem der Fälle bitte ich um ein bestimmtes Ergebnis! Das hat mit einem Wunder nichts zu tun. Denn ich habe absolut keine Ahnung, was mich glücklich machen kann und mir oder der "Welt" Frieden bringt. In allen Fällen stelle ich einfach fest, dass ich nicht den Frieden spüre, der mein Anrecht ist, und bitte daher um ein Wunder. Ich überlasse damit die Situation IHM, der genau weiß, was alle Beteiligten jetzt brauchen. Mehr ist nicht zu tun. Das Wunder wird mir gewährt, auch, wenn ich keine unmittelbare physikalische Wirkung sehe. Ich weiß nicht, welche Wirkung "richtig" ist, aber ich vertraue darauf, dass ER es weiß.

"Auf Wunder hat Jedermann Anrecht, aber zuerst ist Läuterung nötig." (T-1.I.7). Diesen Anspruch will ich heute wahrnehmen. Die Läuterung besteht einfach darin, dass ich IHN das Wunder steuern lasse und mich nicht einmische. Das ist die einzige "Übung", der einzige "Lernschritt", der meine Aufgabe ist. Diesen Schritt will ich freudig lernen und zur Gewohnheit machen.