16. Mai (136)↗

"[Krankheit] ist eine Entscheidung, die du triffst, ein Plan, den du entwirfst, wenn die Wahrheit einen Augenblick lang in deinem eigenen irregeführten Geist aufsteigt und deine ganze Welt zu wanken scheint und sich anschickt zu zerfallen" (7:3). Krankheit ist eine bewusste Entscheidung. Sie geschieht mir nicht, ohne dass ich daran Anteil habe, sondern wird bewusst von mir herbeigeführt. Anschließend wird die Entscheidung sofort vergessen, damit der Körper mir zeigt, dass ich "eins" mit ihm bin. Meine "ursprüngliche" Entscheidung, einen getrennten Körper zu machen, wird damit wahr gemacht.

So funktionieren alle Abwehrmechanismus gegen die Wahrheit. Krankheit ist sicherlich einer der wirksamsten Abwehrmechanismen. Sie zeigt mir eindrucksvoll und sehr überzeugend, dass die Trennung wahr ist, indem der Körper dem Geist diktieren kann, was er zu empfinden hat. Der Körper ist aber eine Konstruktion des Geistes, er kann niemals seinem "Macher" sagen, was er ist. Die Wahrheit kann nicht angegriffen werden. Sie ist wahr, sonst nichts. "Abwehrmechanismen sind Pläne, das zu besiegen, was nicht angegriffen werden kann" (11:6). Sie sind der Wahnsinn des irregeführten Geistes.

Heilung ist Erinnerung. Es ist nicht sinnvoll, um Heilung des Körpers zu bitten, denn der Körper kann niemals krank sein. Er regiert gar nicht auf Viren, Bakterien, Hitze und Kälte, Hunger oder Unfälle. Er ist noch nicht einmal zu einer Empfindung fähig! Der Körper ist nützlich, bis er nicht mehr gebraucht wird. Sonst nichts. Der Geist muss geheilt werden, denn er macht die Krankheit.

Es ist auch nicht ratsam, die Symptome der Krankheit zu untersuchen und in ihnen irgendeine Bedeutung zu suchen. Fragen wir "Warum tue ich das? Was habe ich nicht verarbeitet? Weshalb habe ich gerade diese Krankheit, was will mir das sagen?" sind sinnlos und führen zu nichts. Stattdessen nutze ich die Krankheit als Katalysator, ungeachtet ihrer Form oder "Schwere", um mich zu erinnern: "Hoppla! Da habe ich wohl einen Fehler gemacht und vergessen, wer ich wirklich bin. Offenbar habe ich mich mit dem Körper verwechselt. Ich brauche mich nur zu erinnern, dass ich kein Körper bin, denn dies, was ich sehe/empfinde, bin ich nicht". Das gilt für jede Form von Krankheit.

So verbringe ich zweimal 15 Minuten damit, mich zu erinnern, dass Krankheit nur ein Abwehrmechanismus gegen die Wahrheit ist. Heute nehme ich die Wahrheit über das, was ich bin, an, und lasse meinen Geist vollständig heilen. Und immer dann, wenn ich feststelle, dass ich urteile, Angriffsgedanken hege oder Pläne gegen Bedrohungen schmiede, erinnere ich mich, dass ich mich mit meinem Körper verwechselt habe und in Wahrheit nicht krank sein kann.