26. Mai (146)↗

4. Wiederholung

Die Wahrheit verändert sich nie: sie ist immer wahr. Mehr noch, sie ist für immer wahr. Sie ist wahr, sie wird immer wahr sein und sie war es immer. Meine Selbsttäuschungen können das nicht ändern. "Genauso wenig kann ein Kind, das einen Stecken in das Meer wirft, das Kommen und das Gehen der Gezeiten ändern, des Wassers Wärmerwerden durch die Sonne, den Silberglanz des Mondes auf ihm in der Nacht" heißt es in der Einleitung zu dieser vierten Wiederholung (Einl. 4:3). Daher kann ich nicht bei der Suche nach der Wahrheit scheitern.

Also lege ich alle meine Urteile über diese Welt beiseite, weil sie nicht wahr ist. Welchen Wert hat die Beurteilung einer Illusion, außer festzustellen, dass es eine Illusion ist? Meine Urteile verhindern, dass ich die Wahrheit finde. Früher oder später muss ich sie loslassen, eben weil sie nicht wahr sind. Nur der Zeitpunkt steht mir frei, dies zu tun. Worauf also warten?

(131) Niemand kann scheitern, der die Wahrheit zu erreichen sucht

(132) Ich mache die Welt von allem los, wofür ich sie hielt