01. Juni (152)↗

GOTT hat die Welt nicht gemacht. Dies ist eine der heutigen Kernaussagen. Sie folgt aus der Tatsache, dass die Wahrheit wahr ist und dass nichts anderes wahr sein kann (siehe 3:1). Das mag sich abstrakt anhören, aber es zeigt mit zwingender Logik, dass die Wahrheit kein Gegenteil haben kann und dass nichts wahr ist, was wie SEIN Gegenteil erscheint. SEINE SCHÖPFUNG kann nicht im Widerspruch zu IHM sein, darin ist keinerlei Kompromiss möglich.

Die Welt ist meine Vorstellung, und als solche habe ich sie gemacht. Dies ist keine Arroganz. Arroganz hingegen ist die Annahme, dass GOTT das Chaos machte und SEIN Gegenteil erschuf. Arroganz ist, dass ich ein Zerrbild GOTTES und meiner selbst mache und es für wirklich erkläre. Demut ist die Anerkennung der Tatsachen. Gleichzeitig ist dies meine Erlösung.

Denn wenn ich fähig bin, ein komplexes und nahezu perfektes Gebilde wie die Welt zu machen, wenn ich in der Lage bin, mich so stimmig und überzeugend für Verlust, Schmerz und Tod entscheiden zu können, dann habe ich auch die Macht, mich anders zu entscheiden, indem ich mein "Machwerk" wieder aufhebe. In Kapitel 27 des Textbuches heißt es: "Das Geheimnis der Erlösung ist nur dies: Dass du dir dieses selber antust. Der Form des Angriffs völlig ungeachtet ist dies dennoch wahr. [...] Denn du würdest gar nicht auf Figuren reagieren in einem Traum, von dem du wüsstest, dass du ihn träumst. Lass sie so hasserfüllt und so bösartig sein, wie sie nur wollen, sie könnten keine Wirkung auf dich haben, es sei denn, du versäumtest zu begreifen, dass es dein Traum ist." (T-27.VIII.10)

In den zwei Übungszeiten am Morgen und am Abend bekräftige ich die Tatsache, dass ich die Macht zur Entscheidung habe. Und dass ich die Macht nutze, mich als das zu akzeptieren, als was ER mich schuf (s. 11:3-4). Ich verbringe eine Weile damit, meine Selbstkonzepte aufzugeben und bin still, um auf SEINE ANTWORT zu warten.