20. Mai (140)↗

Heilung kann nur dort geschehen, wo Krankheit ist. Im herkömmlichen Sinne verstehe ich unter Heilung das Verändern von Symptomen, die ich als "Krankheit" bezeichne, während die Abwesenheit der Symptome "Gesundheit" ist. Beides bezieht sich auf den Körper. Daher gibt es zwischen Krankheit und Gesundheit in diesem Sinne keinerlei Unterschiede. Eine Illusion wird durch eine andere ersetzt. Denn die eigentliche Krankheit bleibt unverändert bestehen: der Glaube an meine getrennte Existenz.

Um Krankheit wirklich zu heilen, muss die Heilung dort gesucht werden, wo sie ist und dann auf das angewendet werden, was krank ist. Der Körper ist nicht krank, es ist der Geist, der die Krankheit "macht". Der Körper führt nur aus, was der Geist sehen will. Die Heilung ist ebenfalls im Geist, und nicht in den Erscheinungen der Welt, in den "Amuletten, Talismanen, Arzneien, Litaneien und magischen Scherflein" (gem. 10:1), die ich zur "Heilung" heranziehe.

Daher will ich heute mein Denken über die Heilung ändern, indem ich die Quelle der Heilung aufsuche und nicht mehr nur Illusionen gegen andere Illusionen austauschen will. In den ersten fünf Minuten des Tages nach dem Erwachen höre ich auf IHN und lege alle Gedanken, die sich mit der Illusion beschäftigen, beiseite. Dazu betrachte ich nicht einzelne Gedanken, sondern lege sie als Ganzes weg, denn ich will auf SEINE STIMME hören.

Mit leeren Händen und horchendem Geist komme ich zu IHM und bitte IHN, zu mir zu sprechen, denn die einzige Heilung liegt in der Erlösung. Ich bin still und höre auf seine Stimme, die mich an die Heilung erinnert und die Ursache aller Krankheiten beseitigt. Ich nehme SEINEN Frieden an, der der meine ist.

Tagsüber erinnere ich mich zu jeder vollen Stunde für eine Minute an die Tatsache, dass nur die Erlösung heilt und bitte IHN, zu uns zu sprechen. Wenn der Abend kommt, will ich wieder fünf Minuten um SEINE Antwort bitten.