16. April (106)↗

SEINE GABEN werden in der Stille empfangen. Dies hat nichts mit akustischer Stille zu tun, denn selbst wenn ich keinen Laut höre, schwirren tausende Gedanken und Vorstellungen im Kopf herum. Dies ist die Stimme des Ego-Denksystems, das ständig versucht, seine Ideen aufrecht zu erhalten und wirklich zu machen. Heute will ich diese Stimme überhören und still sein, um SEINE STIMME zu hören, die von der WAHRHEIT spricht. Diese STILLE ist nicht an eine besondere Situation gebunden, sondern setzt nur meine kleine Bereitschaft voraus, IHN auch im Lärm der äußeren Welt zu hören.

SEINE STIMME sind SEINE Gaben, SIE spricht von SEINER Freude und SEINEM Frieden, damit ich diese Gaben annehme. Ich nehme sie an, indem ich lerne, sie zu geben. Denn das habe ich bereits gestern gehört: GEBEN ist der Beweis des HABENS. Höre ich SEINE STIMME, habe ich keinen anderen Wunsch, als sie meinen Brüdern zu geben. Und jedesmal, wenn ich auf SEINE STIMME höre, erlöse ich tausende meiner Brüder - und damit mich selbst.

Noch habe ich nicht begriffen, dass Geben und Haben eine Einheit bilden. Also will ich IHN heute in der Stille des Geistes fragen: "Was heißt es, zu geben und zu empfange?" (7.6) und anschließend auf SEINE ANTWORT warten, ohne mich einzumischen oder SEINE ANTWORT durch eine Antwort des Ego-Denksystems zu ersetzen.

Die schreiende und laute Stimme des Ego-Denksystems will ich heute einfach überhören und nicht beachten. Ich werde sie nicht bekämpfen oder unterdrücken, denn sie bedeutet nichts. Durch Unterdrückung weise ich ihr vielmehr einen Wert zu, den sie gar nicht hat. Ich höre einfach nicht auf sie. Und in dieser Stille warte ich auf SEINE Stimme, die von Wundern spricht, "[...] die tausendmal glückverheißender und wunderbarer sind, als die, von denen du je geträumt oder die du in deinen Träumen dir gewünscht hast." (4.4). Das ist es, was ich hören will.