6. Januar (6)↗

Warum rege ich mich in bestimmten Situationen auf? Warum erzeugt diese Situation Angst in irgend einer Form? Gestern habe ich gelernt, dass die Gründe für jeglichen Ärger nicht nicht die Gründe sind, die ich annehme.

Was aber sind die Gründe dann? Ich sehe etwas, was gar nicht da ist! Die "offensichtlichen Fakten" sind nicht der Grund für Ärger und Angst, sie sind gar nicht da!

Eine der Kernaussagen von Ein Kurs in Wundern ist: Nur das ist wirklich, was Gott schuf, und nichts davon kann Ärger oder Angst hervorrufen. Also kann das, was mich aufregt, nicht wirklich sein, und das heißt, es ist gar nicht da!

Es gibt keine "kleinen" oder "großen" Aufregungen. Jeder Ärger stört den Frieden des Geistes. Meine Unterscheidung zwischen den eher unwichtigen kleinen Aufgeregtheiten und dem richtig großen Ärger sind also falsch. Hier lerne ich also wieder die grundlegende Unterscheidung zwischen dem, was gleich, und dem was unterschiedlich ist.

Es ist auch nicht möglich, den einen Ärger behalten zu wollen und den anderen loszulassen. Alles, was mich aufregt, stört den Frieden. Das Kind will nicht ins Bett und ich fühle mich ein wenig genervt? Das Fernsehprogramm ist heute von ausgesprochener Langeweile? Die Firma schließt demnächst und ich verliere meinen Job? Jede einzelne Situation ruft Ärger oder Unmut hervor und stört damit den Frieden. Die "großen" Dinge sind nicht wichtiger als die "kleinen". Sie sind beide gleich, denn die Gründe, die ich sehe, sind gar nicht da.