15. Juni (166)↗

Die Rolle des "tragischen Opfers" scheint eine der beliebtesten Rollen in dieser Welt zu sein. Offensichtlich lohnt es sich, diese Rolle immer und immer wieder zu spielen. Welch ein "erhebendes" Gefühl, bedauert und bemitleidet zu werden, welche "Größe" liegt doch darin, mit den ständigen Anfechtungen der Welt fertig zu werden!

Ist diese Rolle wirklich "tragisch"? Oder ist sie einfach nur dumm?

GOTTES WILLE für mich ist es, meine Funktion anzunehmen. Meine Funktion ist Glück. Glaube ich wirklich, dass es einen anderen Willen als den SEINEN geben könnte: meinen? GOTT vertraut mir vollständig, ER vertraut mir alle SEINE Gaben an, ungeachtet irgendwelcher Rollen, die ich spiele oder Phantasiegebäude, die ich mir ausdenke, ungeachtet jeglicher "Sünden", die ich begehe, ungeachtet der Tatsache, dass ich SEINEN WILLEN nicht anerkenne. Und ER verlässt mich niemals, auch nicht für einen einzigen kurzen Augenblick. ER ist immer bei mir.

Was sind SEINE Gaben? ER gibt uns unser WAHRES SELBST, DAS, was wir wirklich SIND, SEINE SCHÖPFUNG, ganz, vollständig, geheilt (heilig) und ohne jeden Mangel. SEINE GEGENWART ist immer bei uns, egal, wo wir uns auf unserer "Reise" befinden. Es ist SEIN "Geschenk" des Glücks, das ich geben kann, denn ich habe ALLES, um es zu geben.

Und trotzdem wähle ich die Figur des "tragischen Helden"? Wozu? Glaube ich tatsächlich, dass die Welt nun mal so ist, dass die "Umstände" mich zu diesem tragischen Helden machen, dass ich daran nichts ändern kann?

"Ich bin verantwortlich für das, was ich sehe.

Ich wähle die Gefühle, die ich erfahre,

und ich entscheide mich für das Ziel, das ich erreichen möchte.

Ich bitte um alles, was mir zu widerfahren scheint,

und ich empfange, wie ich gebeten habe. (T-21.II.2)"

Heute will ich SEINE Gaben empfangen, indem ich sie gebe. Denn dadurch bekomme ich: indem ich gebe.