26. Februar (57)↗

Ein zentraler Begriff der heutigen Wiederholungen ist "Gefängnis". Ich lebe in einem Gefängnis, dass ich selbst gemacht habe. Aber dieses Gefängnis hat überhaupt keine Türen, "meine Ketten sind gelöst. Ich kann sie fallen lassen, einfach dadurch, dass ich danach verlange. Das Tor des Gefängnisses steht offen".

Die Kommentare zu den Lektionen erinnern ein wenig an Platons Höhlengleichnis. In diesem Gleichnis ist von Menschen die Rede, die nur die Schatten der realen Gegenstände an den Wänden sehen. Und am Schluss wird beschrieben, wie jemand, der das Sonnenlicht erfahren hat, zurück kommt und seinen Brüdern klar macht, dass sie nur Schatten sehen. Seine ehemaligen Mitgefangenen sähen ihn als jemanden an, der geblendet wurde und würden ihn auslachen. Und damit ihnen nicht dasselbe Schicksal widerfährt, würden sie jeden umbringen, der sie aus dem Gefängnis hinausbringen wollte.

Dieses Gefängnis ist meine Erfindung. Das Gefängnis ist das, was ich jetzt sehe, wie ich es beurteile und wie ich mich selbst sehe: als abgetrenntes Wesen, ein bedrohtes Staubkorn im riesigen feindlichen Universum. Da es meine Erfindung ist, muss es eine andere Art geben, dieses Gefängnis zu sehen. Da es ein Gefängnis ist, muss es Befreiung geben.

Ich kann also diese Welt als ein Ort der Freiheit und des Friedens sehen - wenn ich das will. Ich kann diesen Frieden und die Freiheit mit meine Brüdern (im Sinne des Kurses, was auch die Schwestern einbezieht, sowie alle anderen Lebewesen) teilen, denn dadurch leuchtet meine Erlösung auf mich zurück. Sehe ich die Heiligkeit des unbedingten Friedens in meinen Brüdern, sehe ich ihn auch in mir. Dadurch werden meine Brüder zu meinen Erlösern. Das ist der Weg der Vergebung, den der Kurs anbietet.

Auf diesem Weg will ich mich heute leiten lassen.