16. Juni (167)↗

Ein Kerngedanke des Kurses lautet: "Ideen verlassen ihre Quelle nicht (3:6)". Eine Idee macht sich also nicht außerhalb des Geistes selbstständig, der sie denkt. Sie kann daher auch nicht das Gegenteil dieses Geistes sein, sondern hat alle seine Eigenschaften.

Das ist der Grund dafür, dass der Tod nicht existiert. Denn es gibt nur ein LEBEN.

"Es gibt keinen Tod, weil das, was GOTT erschuf, SEIN LEBEN mit IHM teilt. Es gibt keinen Tod, weil ein Gegenteil zu GOTT nicht existiert. Es gibt keinen Tod, weil der VATER und der SOHN eins sind. (1:5-7)"

Der Begriff "Tod" hat hier eine weitergehende Bedeutung, als dies üblicherweise der Fall ist. Alles, was nicht pures unbedingtes Glück ist, beinhaltet den Glauben an die Existenz des Todes. Selbst der kleinste Seufzer, jede "unbedeutende" Unstimmigkeit, jedes Gefühl des Unbehagens zeigt den Glauben an den Tod. Denn der Tod ist der große Gegenspieler des Lebens, der Motor der Veränderung. Er steht für die Idee, dass alles einen Anfang und ein Ende hat und damit für den Gedanken, dass etwas anders sein muss, als es ist. Das LEBEN verändert sich jedoch niemals, es beginnt nicht und es endet nicht. Es IST und hat kein Gegenteil.

Die Aussage "Es gibt keinen Tod" ist jedoch nicht dazu gedacht, sie wie ein Mantra bei jeder Gelegenheit vorzutragen. Ohne die tiefe innere Sicherheit, dass dies nicht nur eine Aussage, sondern die Wahrheit ist, erzeugt das "Herunterbeten" eines solchen Mantras Widerstände und Abwehrhaltungen, weil es jeglicher Erfahrung widerspricht. Der Konflikt zwischen der konkreten Erfahrung der Welt und dem Anspruch dieser Aussage ist vorprogrammiert. Es wäre gleichbedeutend mit dem Versuch, mit geschlossenen Augen zu sehen, nur weil jemand sagt: "Die Dunkelheit existiert nicht." Der Versuch wird scheitern und auf Grund der Anstrengungen nur Enttäuschung hervorrufen.

Der Kurs geht da einen anderen Weg. Die Aussage "Es gibt keinen Tod" dient in der konkreten Situation nur dazu, sich bewusst zu machen, dass der Glaube an den Tod existiert. Dieser Glaube ist meine Verantwortung, er wurde mir nicht gegeben. Ich habe ihn gemacht. Dies ist keine "Sünde", sondern ein Irrtum. Und Irrtümer können aufgehoben werden.

Und genau das will ich heute tun: IHN bitten, mir stattdessen das EINE Leben zu zeigen, dass ich mit GOTT teile, damit der Irrtum unter SEINER Anleitung korrigiert werden kann. Dabei will ich mit "meiner Anleitung" nicht im Wege stehen.