04. April (94)↗

Heute wie auch in den nächsten Tagen wird ein wesentlicher Leitgedanke aus Ein Kurs in Wundern immer wieder aufgegriffen. Dieser Leitgedanke begegnet uns sogar an jedem Tag in den zwanzig Wiederholungen am Ende des Monats. Bereits gestern wurde dieser Gedanke als ausreichend für die Erlösung angesehen - wenn ich ihn annehme. Selbst im Textbuch wird der Gedanke erläutert: "So lerne denn die glückliche Gewohnheit, mit diesen Worten auf jede Versuchung, dich als schwach und elend wahrzunehmen, zu reagieren: Ich bin, wie GOTT mich schuf. SEIN SOHN kann nicht leiden. Und ich bin SEIN SOHN." (T-31.VIII.5).

Zunächst erscheint es ja nicht schwierig zu akzeptieren, dass ER mich schuf. Das habe ich bereits als Kind im Religionsunterricht gelernt. Was ist also an diesem Gedanken so wichtig? Im Religionsunterricht habe ich nicht gelernt, dass meine Vorstellung, ich habe diese SCHÖPFUNG irgendwie korrumpiert, verändert oder gar zerstört, jeglicher Grundlage entbehrt. Ist es nicht ein Zeichen extremer Arroganz zu glauben, ich könne SEINE SCHÖPFUNG verändern, was ja bedeutet, dass meine Macht größer ist als die SEINE? Ich habe "gesündigt", und damit SEINE SCHÖPFUNG ad absurdum geführt? ER ist machtlos im Angesicht meiner Sünde?

Heute will ich diesem Wahnsinn Einhalt gebieten und mich an SEINE SCHÖPFUNG erinnern, die ich BIN. "Wahres Licht ist Stärke, und Stärke ist Sündenlosigkeit." (2.1). Das kann ich nicht verändern, denn das von mir gemachte Fantasiegebilde der Dunkelheit kann SEINE SCHÖPFUNG nicht verschleiern. Ich bin nach wie vor, wie ER mich schuf. Und so unternehme ich heute den erneuten Versuch, mein SELBST zu erreichen, das IHN nie verlassen hat, das keine Angst kennt und sich nicht vorstellen kann, was Leiden ist.

Die Erlösung verlangt so wenig von mir: ich brauche nur meine verdrehten Welt- und Selbstbilder wegzulegen, die eingebildeten Eigenschaften, gute wie schlechte, die ich von mir habe und in stiller Erwartung der WAHRHEIT zu harren. Dies ist meine Bitte - und ER wird antworten. Ich kann nicht scheitern, weil ER auf meine Bitte antworten wird.