11. Mai (131)↗

Manchmal sieht es so aus, als würde meine Suche niemals enden. Oder ich bin der Meinung, dass die Suche bereits gescheitert ist. Was ist mit all den Versprechen, die Ein Kurs in Wundern macht, ist das wirklich wahr? Oder laufe ich nur einem schönen Traum hinterher?

Die heutige Lektion versichert, dass ich nicht scheitern kann. Ist das glaubwürdig? Kann ich das wirklich glauben? Wonach suche ich denn überhaupt? "Suchen ist jedoch unausweichlich hier" (3:1), heißt es. Die Suche ist also unabdingbarer Bestandteil der Welt. Aber - die Welt kann mir das, was ich suche, nicht bieten! Vielleicht kommt das Gefühl des Scheiterns, der vergeblichen Suche, nur daher, dass ich Ziele verfolge, die einfach nicht erreichbar sind! Denn wenn ich ehrlich bin zu mir selbst und mir meine Wünsche etwas näher anschaue: kommt in diesen Wünschen tatsächlich vor, dass ich wissen will, wer ich wirklich bin? Ist die Wahrheit wirklich so wichtig für mich? Oder steht nicht doch die Befindlichkeit des Körpers im Vordergrund, ist es mir viel wichtiger, im Sinne der Welt "glücklich", "erfolgreich" oder "in Frieden" zu sein?

Die Suche nach der Wahrheit kann in der Tat nicht scheitern, einfach, weil die Wahrheit IST. Ich kann sie eine Weile verschleiern oder ignorieren, aber ich kann sie nicht unwirklich machen und verschwinden lassen. Sie ist immer DA. Sie wartet geduldig, bis ich den Frieden und die Freude akzeptiere, die sie mir bietet. Ich kann nicht scheitern; ich kann nur verzögern.

Dreimal will ich heute für zehn Minuten zunächst bei geschlossenen Augen die Welt betrachten, von der ich glaube, dass sie mir etwas bietet. Dann bitte ich um eine andere Welt, denn will ich wirklich die Vergänglichkeit? Da ist eine Tür in meinem Geist, die mir einen Weg ins Licht der Wahrheit zeigt. Ich will diese Tür finden und öffnen, denn ich weiß, dass ich auf der Suche nach der Wahrheit nicht scheitern kann.