05. April (95)↗

SEINE SCHÖPFUNG ist EIN SELBST, die Einheit aller SCHÖPFUNG. Diese SCHÖPFUNG habe ich nicht verändert - auch, wenn ich das glaube. Die Aufsplitterung in viele Einzelteile, die Veränderung dieser Schöpfung in Billiarden kleinster Einzelteile, ist nur eine Erfindung von mir. Der Ausgangspunkt, der Trennungsgedanke, ist nicht wahr. Die Ausdehnung dieses Trennunggedankens, die wie ein Fraktal letztlich zu der Vorstellung eines kleinen, hilflosen Individuums in der Fülle eines feindlichen Universums führte, ist nie geschehen. Das Ego-Denksystem, das auf dem Trennungsgedanken aufbaut, ist nur eine wahnsinnige Vorstellung.

"Ich bin ein Selbst" (11.4), und das hat sich niemals verändert. Wenn das so ist, wozu benötige ich dann die Lektionen aus Ein Kurs in Wundern? Wozu brauche ich dann noch zu lernen, denn wenn ich die SCHÖPFUNG sowieso nicht verändern kann, gibt es doch nichts zu lernen? Es ist ganz einfach: meine Erfahrung zeigt deutlich, dass ich nicht an mich glaube. Offensichtlich sind die Vorstellungen, die ich über mich habe, für mich wichtiger als das, was ich wirklich BIN. Es gelingt mir ja noch nicht einmal, mich ständig an mein wahres SELBST zu erinnern. Ich bin nicht in der Lage, meine Gedanken für eine längere Zeit nicht von meinem Ziel der Erlösung abschweifen zu lassen. Längere Zeiten der Achtsamkeit sind anstrengend für mich, und selbst bei großer Anstrengung gelingt es mir nicht, mein Ziel ständig im Auge zu behalten. Kurz gesagt: die Disziplin meines Geistes lässt sehr zu wünschen übrig. Daher bedarf es der Übung.

Die kurzen, aber häufigen Übungszeiten, die der Kurs anbietet, sind nicht ideal. Aber im derzeitigen Stadium ist das gar nicht anders möglich. Selbst diese kurzen Übungszeiten vergesse ich häufig. Das zeigt mir, dass eine Lernstruktur dringend erforderlich ist. Wenn ich es mir zur Gewohnheit gemacht habe, mich führen zu lassen, kann die Struktur gelockert werden. Sie ist dann nicht mehr erforderlich. Aber im Moment sind die häufigen Übungszeiten das geeignete Mittel.

Daher will ich mich soweit es mir möglich ist an die vorgegebene Struktur halten. Die ersten fünf Minuten jeder Stunde sind der Erinnerung an mein Ziel gewidmet, in diesen fünf Minuten will ich versuchen, mein EINES SELBST zu erreichen. Dies wird mir nicht immer gelingen, aber das soll kein Grund sein, meine Übungen als gescheitert zu betrachten. Es ist nur ein Fehler, nichts weiter. Fehler dienen dazu, berichtigt zu werden. Konzentriere ich mich jedoch nur auf meine Fehler, erzeugt dies neue Fehler, die den ersten Fehler verstärken. So entstand eine ganze Welt, die mit dem Fehler des Trennungsgedankens entstand, und genau das will ich aufheben.