So erlangen wir den heiligen Augenblick

Von Allen Watson, übersetzt von Gregor Geißmann.
Dies ist eine Übersetzung des Artikels »Receiving the Holy Instant«, veröffentlicht beim Circle of Atonement. Er beschäftigt sich mit unseren üblichen Verhaltensweisen und Meinungen, die den Heiligen Augenblick verhindern, und zeigt den verblüffend einfachen Weg des Kurses auf. Diese Übersetzung ist vom Autor genehmigt, aber nicht überprüft.


Was wir tun, um den heiligen Augenblick zu verhindern und wie wir das ändern können

Der heilige Augenblick ist eine Erfahrung der Gnade oder Güte, ein Augenblick, in dem wir teilweise oder vollständig unsere Identifikation mit dem Ego und unseren Glauben an die Realität der Welt, den er erzeugt hat, beiseite legen und die Realität unseres wahren SELBST durchschimmern lassen. Für einen Augenblick legen wir unseren Glauben an die Illusion nieder und erlauben die Erfahrung der Ewigkeit. Weil ewig, ist der heilige Augenblick sowohl eine Vorschau als auch eine Erinnerung: er ist die Vorschau auf den HIMMEL, ein Vorgeschmack der Ewigkeit, erfahren in Raum und Zeit (Ü-I.169.12:3) und gleichzeitig die Erinnerung an unseren ursprünglichen Zustand, wie GOTT uns schuf (T-16.VII.8:7).

Ein Kurs in Wundern bittet uns beständig, den heiligen Augenblick zu üben und danach zu suchen (T-15.II.5:4; T-15.II.6:1; T-16.VII.11:1). Warum erscheint der heilige Augenblick für die meisten von uns so schwer erreichbar? Warum scheinen diese Momente der Güte so wenig und so selten zu sein? Im Kapitel »Die kleine Bereitwilligkeit« (T-18.IV) erläutert der Kurs mindestens ein Dutzend Dinge in uns, die die Erfahrung des heiligen Augenblicks verhindern. (Alle Bezüge unten beziehen sich auf dieses Kapitel, falls nicht anders angezeigt).

Hinderungsgründe für den heiligen Augenblick und wie man sie umgeht

Alle Hinderungsgründe für den heiligen Augenblick fallen in eine große Kategorie: alle bestehen aus unserem Bemühen, etwas selbst zu tun, um das zu bekommen, was uns nur der heilige Augenblick geben kann. Wir glauben, dass die Hinderungsgründe unsere »negativen« Seiten sind, die dieses Kapitel »Schatten« nennt - Dinge, die uns unwürdig für den heiligen Augenblick machen, Dinge, von denen wir uns zu befreien versuchen, um uns würdiger für ihn zu machen. In Wirklichkeit sind dies überhaupt keine Hinderungsgründe! Der einzige wirkliche Hinderungsgrund ist unser Glaube, wir müssten irgend etwas tun, anstatt den heiligen Augenblick als ein Geschenk annehmen zu wollen.

Wir glauben, mehr tun zu müssen

Was unserer Erfahrung des heiligen Augenblicks im Wege steht ist der Glaube, dass die einfache Bereitwilligkeit nicht ausreicht und dass wir etwas mehr tun müssen, als ihn nur erfahren zu wollen. Alles, was von uns gefordert wird, um den heiligen Augenblick zu bekommen, ist, dass wir ihn mehr als alles andere verlangen und ihn bekommen wollen - nicht mehr und nicht weniger (1:1-5). Aber wenn wir etwas hinzufügen, wenn wir denken, wir müssten etwas zusätzlich tun neben dem Willen und der Bereitwilligkeit, den heiligen Augenblick zu bekommen, annullieren wir unsere Bereitwilligkeit, ob wir dieses bemerken oder nicht, und verhindern das Kommen des heiligen Augenblicks.

Den heiligen Augenblick zu bekommen ist »leicht« und »natürlich« (7:1). Der heilige Augenblick ist ein Vorgeschmack auf unseren natürlichen Geisteszustand, wie GOTT uns schuf, wenn alle Störungen beseitigt sind. Es kann nicht schwer sein, unsere eigene ursprüngliche Natur zu erfahren! Wir lassen es aber schwer erscheinen, weil wir »darauf bestehen, dass es mehr geben muss, was du tun kannst«(7:2). Wir glauben irrtümlich, so wenig tun zu müssen, ist eine »persönliche Beleidigung«(7:4). Wir bestehen so subtil darauf, dass wir noch nicht einmal bemerken, dass wir uns nicht einfach so akzeptieren können, wie GOTT uns schuf, sondern dass wir Anteil daran haben müssen zu entscheiden, was wir sind und wie wir selbst werden. Wir bestehen darauf, an unserer eigenen Erschaffung teilhaben zu wollen.

Wir versuchen ständig, uns selbst zu geben, was GOTT uns bereits gegeben hat, versuchen selbst zu erzeugen, was wir nur aus GOTTES Händen im heiligen Augenblick akzeptieren können. Dies ist das allgemeine Prinzip, das alle unsere Widerstände gegen den heiligen Augenblick umfasst. Wir versuchen selbst für Dinge zu sorgen, die nur der heilige Augenblick geben kann.

Das Gegenmittel für unseren Fehler, mehr tun zu wollen, ist die Einsicht, dass es gar nicht möglich ist, mehr zu tun. »...vielmehr ist es notwendig, dass du einsiehst, dass du nicht mehr tun kannst«(1:5). »Gerade deine Einsicht, dass du so wenig zu tun brauchst, ermöglicht es IHM, so viel zu geben«(1:10). Unsere Hartnäckigkeit, mehr zu tun, rührt von unserem fundamentalen Glauben her, dass wir uns selbst ändern können und dies auch bereits getan haben, was die Basis für unseren Glauben an die Trennung ist. Nur weil wir denken, wir hätten bereits etwas »getan«, das GOTTES Schöpfung verändert hat, glauben wir, dass es nun notwendig für uns ist, etwas zu tun, um dies zu reparieren. Also ist die Einsicht, nicht mehr tun zu können, die Korrektur beider Fehler: des Denkfehlers, wir hätten GOTTES Schöpfung verändert sowie des Denkfehlers, wir müssten dies korrigieren. GOTTES Schöpfung kann nicht geändert werden. Also brauchen wir nichts weiter zu tun als zu wollen, dass unsere Erschaffung durch IHN akzeptiert wird.

Wenn du dich mit dem Neuen Testament auskennst, dann ist die Unterscheidung, die hier gemacht wird, ziemlich ähnlich zur christlichen theologischen Auseinandersetzung über Glaube im Gegensatz zu Arbeit, oder die Lehre von Erlösung durch Gnade allein aufgrund des Glaubens. Die biblische Lehre ist:

»Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, nicht aus eigener Kraft: Gott hat es geschenkt: nicht aufgrund eurer Werke, damit keiner sich rühmen kann (Eph 2,8:9).«

Indem er von den Juden seiner Zeit spricht, sagt der Apostel Paulus, ihr Eifer für GOTT sei unangemessen, da sie »ihre eigene Gerechtigkeit aufrichten« wollten, anstatt einfach die Gerechtigkeit als Geschenk von GOTT zu akzeptieren (Röm 10:3). Wie wir Schüler des Kurses haben sie versucht, sich selbst heilig zu machen, um in GOTTES Gegenwart einzutreten, anstatt das Geschenk der Heiligkeit im heiligen Augenblick zu akzeptieren.

Jeder Glaube, wir müssten mehr tun über unseren Willen hinaus, uns so zu akzeptieren, wie GOTT uns schuf, ist der ursprüngliche verborgene Fehler der Trennung. Es ist die Methode des Egos, die Trennung aufrechtzuerhalten, aber es so aussehen zu lassen, als würde es uns bei der Korrektur helfen.

Wir vertrauen in unsere guten Absichten

Einer der Wege, mit denen wir den Glauben verstärken, mehr tun zu müssen, ist, dass wir uns selbst sagen, solange unsere Absichten gut sind, muss auch das gut sein, was wir tun. Unsere guten Absichten sind das »mehr«, das wir zu tun versuchen. Wir versuchen, uns selbst heilig zu machen. Unsere Absichten sind gut, ist dies nicht genug um das, was wir tun, auch gut zu machen? Unsere guten Absichten sind nicht genug, denn es handelt sich dabei um verfälschte Güte, nichts anderes als das Ego bei dem Versuch sich aufzublasen, sich mit der Größe GOTTES gleichzusetzen. Sie sind ein Versuch, uns selbst die Heiligkeit zu geben, die nur der heilige Augenblick uns bringen kann.

Wir denken, dass unsere Anstrengung, mehr zu tun, funktionieren muss, weil wir uns aus gutem Grund damit befassen: den heiligen Augenblick zu erfahren, zu erkennen, dass wir Kinder GOTTES sind. Die Macht dieses Arguments wird von uns oftmals grob unterschätzt. Ganze Religionen bauen darauf auf. Für Jahrhunderte, wenn nicht sogar Jahrtausende, haben Männer und Frauen im Namen GOTTES dafür gekämpft, für GOTT würdig zu werden. Gebete, Opfer, Strafen, Selbstgeißelungen und »heilige« Kriege wurden gebilligt oder sogar hochgelobt einzig auf Grund »guter Absichten«. Das Streben nach Heiligkeit muss gut sein! Schau nur auf die heilige Absicht, die dahinter liegt!

Gute Absichten sind nicht genug (2:1-2). Alle Anstrengungen, uns selbst zu ändern, um GOTT zu gefallen, sind auf Sand gebaut, weil sie in dem Glauben gründen, wir könnten uns selbst ändern, und genau das ist das grundlegende Problem. Sie sind verschleierte Anstrengungen, um GOTTES Schöpfung durch die eigene zu ersetzen.

Das Gegenmittel zu unserem Glauben in unsere Absichten ist das blinde Vertrauen in unsere Bereitwilligkeit (2:3). »Blind« heißt »ohne jeden Zweifel und ohne Vorbehalte«. Die Idee hier ist das vollständige Vertrauen in unsere Bereitwilligkeit, ohne etwas hinzuzufügen. Es bedeutet, nicht irgendwo nach etwas anderem zu suchen, um unser Vertrauen zu stützen. Es bedeutet zu wissen, dass die Bereitwilligkeit allein genügt, ohne die Notwendigkeit von etwas anderem, um sie völlig glaubwürdig zu machen.

Häufig hören wir, wie Leute sich auf die Mahnung beziehen, sich nicht auf die eigenen guten Absichten zu verlassen, aber ohne jeden Hinweis zu haben, worauf wir uns denn verlassen können. Dies hinterlässt bei uns ein Gefühl wie auf hoher See, weil wir uns auf nichts, was wir tun, vollständig verlassen können. Wir fragen uns: »Wenn ich meinen guten Absichten nicht vertrauen kann, meinen immensen Anstrengungen, heilig zu werden, worauf kann ich mich dann verlassen?« Die Antwort ist: wir können unserer Bereitwilligkeit vertrauen. Unsere Bereitwilligkeit ist völlig zuverlässig, und wir können ihr absolut vertrauen, mit absoluter Sicherheit. Dies ist der wesentliche Punkt bei der Suche nach dem heiligen Augenblick.

Bereitwilligkeit ist einfach Empfänglichkeit. Wir sind bereit zuzulassen und zu akzeptieren, was Gott uns durch seine Schöpfung gegeben hat. Gute Absichten enthalten die Notwendigkeit, etwas tun zu müssen, irgendwie für den heiligen Augenblick zu arbeiten, um ihn zu verdienen. Bereitwilligkeit lässt einfach zu. Es ist einfach, unserer Bereitwilligkeit zu vertrauen, wenn wir erkennen, dass das, worauf wir vertrauen, ein Geschenk GOTTES ist anstatt unser eigenes Bemühen.

Nur unsere Bereitwilligkeit allein bringt uns zum heiligen Augenblick, aber nur, wenn wir ausschließlich auf diese Bereitwilligkeit vertrauen. Fügen wir das Vertrauen in irgend etwas anderes hinzu, haben wir die Macht der Bereitwilligkeit verneint. Wenn wir auf unseren Glauben an die guten Absichten verzichten, müssen wir diesen Glauben vollständig an unsere Bereitwilligkeit übertragen, und ruhen wir auf unserer Bereitwilligkeit als unserem sicheren Fundament.

Wir werden durch Schatten gestört

Die Kehrseite unserer guten Absichten sind unsere unheiligen Absichten. Wie rein wir unsere Absichten auch immer halten, wir bemerken immer eine Gegenströmung in unserem Geist, die »dunkle Seite der Macht«, um einen Ausdruck aus dem Film »Krieg der Sterne« zu nutzen. Wir meinen, dass wir zunächst mit all diesen »Schatten«(2:4) in unserem Geist umgehen müssen, bevor wir den heiligen Augenblick erleben dürfen, da sie sich ganz offensichtlich nicht mit der Heiligkeit vertragen. Aber das Gegenteil ist wahr. Nur der heilige Augenblick kann diese unheiligen Absichten heilen, denn wir kommen zu ihm, um sie zu heilen.

Was ist mit »Schatten«gemeint? Ich kenne verschiedene aus eigener Erfahrung. Zunächst gibt es den Schatten des Zweifels. Ich schaue auf meine kleine Bereitwilligkeit und zweifle an seiner Macht, denn wie kann die einfache Bereitwilligkeit genügen, um die Vielfalt aller Krankheiten und Probleme in meinem Leben zu heilen? Ich denke, dass ich irgendwie absolut sicher sein muss, bevor ich den heiligen Augenblick erleben kann. Die Zweifel in meinem Geist halten mich zurück, und ich muss diese Zweifel irgendwie bekämpfen, bevor ich GOTTES Gnade empfangen kann. Aber meine Unsicherheit durch Gewissheit zu ersetzen, ist die Aufgabe des HEILIGEN GEISTES und nicht meine (T-7.III.5:5). Ein Zweck des heiligen Augenblicks ist es, meine Zweifel zu beseitigen und mir Gewissheit zu geben (H-15.2:6,7 und T-18.VI.13:6). Ich brauche keine Gewissheit, um den heiligen Augenblick zu erfahren, ich brauche den heiligen Augenblick, um Gewissheit zu bekommen.

Ein anderer »Schatten« ist die Furcht, dass meine Bereitwilligkeit nicht vollkommen ist. Je mehr ich fortschreite in meinem spirituellen Verständnis, desto mehr wird mir mein eigener innerer Widerstand bewusst. Ich möchte zu GOTT gehen, aber genauso habe ich Angst davor. »Du gehst der Liebe entgegen und hasst sie immer noch und fürchtest dich entsetzlich vor ihrem Urteil über dich.« (T-18.III.3:5). Je ehrlicher ich mit mir selbst bin, desto mehr erkenne ich, dass ich GOTT noch nicht vollständig in mein Leben einlassen will, dass ich krampfhaft an der Welt und an dem Körper festhalte. Wie kann ich meiner Bereitwilligkeit »blind vertrauen«, wenn sie mit Vorbehalten behaftet ist?

Dieser Abschnitt antwortet so völlig klar auf meine Sorgen:

»Die Stärke deiner Bereitwilligkeit braucht nicht von dir zu kommen, sondern allein von SEINEM WILLEN.
Der heilige Augenblick kommt nicht allein von deiner kleinen Bereitwilligkeit. Er ist immer das Resultat deiner kleinen Bereitwilligkeit, verbunden mit der unbegrenzten Macht von GOTTES WILLEN.«
(3:7-4:2)

»ER ist es [der HEILIGE GEIST], der die Größe und die Macht beifügt.« (1:8)

Die Stärke unserer Bereitwilligkeit kommt nicht von uns, sie kommt von GOTT durch den HEILIGEN GEIST. Wenn wir unseren Willen nur im geringsten Maße an GOTTES Willen angleichen, können wir die Kraft nutzen, die das Universum erschaffen hat. Es ist wie beim Paddeln mit einem Kanu, wenn wir in Flussrichtung steuern, wird die ganze Kraft des Flusses unserem schwachen Paddeln hinzugefügt. Wir werden von GOTT getragen.

Wir müssen nicht vollständig bereit sein! Dies ist die wundervolle Nachricht. Eine kleine Wendung in SEINE Richtung, eine »winzige Bereitwilligkeit, ein Nicken hin zu GOTT« wie es im Text heißt (T-24.VI.12:4), ist alles, was notwendig ist. Der HEILIGE GEIST ersetzt unseren Mangel an Bereitwilligkeit und gibt uns die SEINE.

»ER braucht nur deine Bereitwilligkeit, SEINE Perspektive zu teilen, um sie dir vollständig zu geben. Und deine Bereitwilligkeit braucht nicht vollständig zu sein, weil die SEINE vollkommen ist. Es ist SEINE Aufgabe, durch SEINEN vollkommenen Glauben deine fehlende Bereitwilligkeit zu sühnen, und es ist SEIN Glaube, den du dort mit IHM teilst. Wenn du deinen Unwillen, befreit zu werden, erkennst, wird dir SEINE vollkommene Bereitwilligkeit zuteil.« (T-16.VI.12:2-5).

Beachte den letzten Satz! Was ist das, was den HEILIGEN GEIST befähigt, uns SEINE Bereitwilligkeit zu geben? »Das Erkennen deiner Unwilligkeit.« In dem Moment, in dem ich meine fehlende Bereitwilligkeit ehrlich zugebe, wird SEINE Bereitwilligkeit an mich gegeben. Das ist alles, was erforderlich ist.

Ein dritter Schatten, vielleicht der dunkelste von allen, ist Schuld. Wenn ich darüber nachdenke, wie ich zum heiligen Augenblick kommen kann, scheint der wirksamste Hinderungsgrund meine Schuld für all das zu sein, was ich getan oder nicht getan habe. Ich bin mir meiner boshaften, kleinen Gedanken in meinem Geist bewusst, wie kann ich erwarten, den heiligen Augenblick jetzt zu erfahren? Mit all dieser Dunkelheit in meinem Geist, wie soll ich da Licht sehen?

Schuld ist nichts, was mich vom heiligen Augenblick fernhalten kann oder sollte. Im Gegenteil, die Schuld ist, wie alle diese Schatten, der eigentliche Grund, warum ich zum heiligen Augenblick komme. Im heiligen Augenblick beseitigt der HEILIGE GEIST die Schuld; dafür ist er da. Der Versuch, die Schuld zu übersehen oder sie zu überwinden, bevor ich zum heiligen Augenblick komme, ist reine Dummheit, weil die Beseitigung von Schuld die Funktion des heiligen Augenblicks ist (T-18.V.2:3,4). Mich selbst vom heiligen Augenblick zurückzuhalten, weil ich mich schuldig fühle ist genau so, als wenn ich mich weigere zum Arzt zu gehen, weil ich krank bin. Schuld ist ja gerade ein Grund, zum heiligen Augenblick zu gehen, und kein Grund, dem heiligen Augenblick fernzubleiben.

Angst und Hass sind weitere Schatten in unserem Geist, die unsere Bereitwilligkeit für den heiligen Augenblick zu verschleiern scheinen. Wir glauben irrtümlicherweise, dass Angst und Hass in unserem Geist den heiligen Augenblick verhindern; sie können es nicht. Die Funktion des heiligen Augenblicks ist es, unsere Angst und unseren Hass zu beseitigen (T-18.V.2:1,2). Der Versuch, sie selbst zu beseitigen, funktioniert nicht. Dabei handelt es sich nur um einen weiteren Versuch des Ego, uns vom Weg zum heiligen Augenblick abzubringen, ein Versuch, Angst und Hass festzuhalten statt sie zu beseitigen. Wir können zum heiligen Augenblick kommen mit Mordgedanken in unseren Herzen. In der Tat, dies ist genau der Ort, wo wir unsere mörderischen Gedanken hinbringen müssen, wenn wir davon geheilt werden wollen. Der Wille, sie zu heilen, ist der Schlüssel. Wenn wir unsere Gedanken geheilt haben wollen, werden wir sie zum heiligen Augenblick bringen; nur wenn wir sie behalten wollen, werden wir zögern.

Zweifel, unvollkommene Bereitwilligkeit, Schuld, Angst und Hass, jeder dieser Schatten scheint ein Grund zum Zögern zu sein, ist aber tatsächlich ein Grund, in den heiligen Augenblick einzugehen. Diese Schatten aufzulösen ist sein Zweck.

»...lass dich nicht stören, dass Schatten sie [die Bereitwilligkeit] umgeben. Deshalb bist du gekommen. Wenn du ohne sie kommen könntest, bräuchtest du den heiligen Augenblick nicht.« (2:4-6)

»Die notwendige Bedingung für den heiligen Augenblick ist nicht, dass du keine unreinen Gedanken hast. Sie ist jedoch, dass du keine hast, die du behalten möchtest.« (T-15.IV.9:1,2)

Es ist nicht notwendig für uns, die Gedanken an Schatten zu beseitigen, bevor wir zum heiligen Augenblick kommen. Es ist notwendig, dass wir sie beseitigt haben wollen. Wir müssen nicht irgend etwas ändern, um den heiligen Augenblick zu erfahren, aber wir müssen wollen, dass alles für uns geändert wird.

Wir denken, wir müssen zunächst heilig sein

Der Versuch, mehr zu tun, der Versuch, zunächst die Schatten loszuwerden - was versuchen wir hier zu tun? Wir versuchen, zunächst heilig zu sein, bevor wir zum heiligen Augenblick kommen. Der heilige Augenblick ist schließlich heilig. Wir denken, wir müssen heilig sein, um ihn zu erfahren. Wir denken, wir müssen uns vorbereiten, bevor der Hauch des Himmels kommen kann. Dies ist offensichtlich die Leugnung, dass wir jetzt bereit sind, was das ist, was der Kurs uns sagen will. Wenn wir denken, wir müssen zunächst heilig sein, bestehen wir darauf, dass wir die heilige Schöpfung GOTTES unheilig gemacht haben und erst das Durcheinander bereinigen müssen, bevor wir uns in die Gegenwart GOTTES wagen.

Uns selbst heilig machen zu wollen klingt so gut! In Wirklichkeit ist es nur das Ego bei dem Versuch, wieder einmal GOTTES Platz einzunehmen. GOTT hat uns als heilig erschaffen; es gibt keinen Grund, uns selbst irgendwie zu »machen«. Das Gegenmittel hier ist, nicht den Versuch zu unternehmen, irgend etwas mit unserer eingebildeten Unheiligkeit zu tun, sondern uns einfach so zu akzeptieren, wie wir glauben zu sein (2:8, 9).

Wir sind zufrieden mit Kleinheit

Ein anderer Überredungsversuch des Ego, uns vom heiligen Augenblick fernzuhalten, ist die Täuschung, uns aus falscher Demut heraus mit Kleinheit zufrieden zu geben (3:1,2). Manchmal scheint die Herrlichkeit des heiligen Augenblicks eine so große Sache zu sein, dass wir aus lauter Demut davon überzeugt sind, wir sollten nicht erwarten, ihn zu erreichen. Wir geben uns mit Kleinheit zufrieden. »Kleinheit« ist ein Ausdruck, den der Kurs für die Ego-Identifikation benutzt. Mit Kleinheit zufrieden zu sein bedeutet einfach, dass wir unser Leben akzeptieren wie es ist. Wir erwarten keine heiligen Augenblicke; wir erwarten wesentlich weniger als ein Leben zu leben, das ein einziger ununterbrochener heiliger Augenblick ist. Wir sagen uns: »Ich bin nicht heilig. Diese Art der Erfahrung ist nicht für mich.« Dies ist nach Aussage des Kurses keine Demut, dies ist Arroganz. Wir sagen GOTT, dass er unrecht in Bezug auf uns hat. ER sagt, dass wir den heiligen Augenblick verdienen, und wir leugnen dies. ER sagt, dass wir dafür bereit sind, und wir sagen, wir sind es nicht.

Oft hindern wir uns am heiligen Augenblick, weil wir denken, wir haben ihn nicht verdient. Dies ist nicht selten der Falls, es ist eine starre Überzeugung unseres Geistes (3:3-5).

Der Kurs ermutigt zu einer Art heiligen Unzufriedenheit. Er »ermutigt« nicht nur, sondern sagt, sie sei notwendig: »Vielmehr erfordert sie [die Demut], dass du dich nicht mit weniger zufrieden gibst als mit einer Größe, die nicht von dir kommt« (3:2). Unser Verlangen nach dem heiligen Augenblick geht seinem Kommen voraus und macht uns für ihn bereit (1:1-3). Wir werden gebeten, nicht mit weniger zufrieden zu sein als mit unserem vollem Potential als spirituelle Wesen, als SÖHNE GOTTES.

Wenn GOTT uns erschaffen hat, dann müssen wir als SEINE Schöpfung es wert sein, als SEINE Wohnstatt zu dienen. ER hat uns als würdig für den heiligen Augenblick erschaffen. Daher ist unser Beharren darauf, nicht würdig zu sein, nur der Ausdruck des Wunsches unseres Egos, etwas zu sein, was wir nicht sind. Wir sind nicht deshalb würdig, weil wir irgend etwas getan haben, noch sind wir unwürdig auf Grund irgendeiner Tat. Was wir getan oder nicht getan haben, hat damit überhaupt nichts zu tun. Wir sind würdig, weil GOTT uns als würdig geschaffen hat. Punkt. Wir können die Gefühle von Unwürdigkeit vergessen und einfach kommen. Weil ER uns einlädt. Weil ER sagt, wir gehören zu IHM im heiligen Augenblick.

Wir glauben, wir müssen uns darauf vorbereiten

Hier ist sie wieder, die Idee, wir müssten uns selbst heilig machen, nur mit anderen Worten. Wir glauben immer noch, wir müssten mehr tun als nur bereit zu sein, aber anstatt zu denken, wir müssen erst heilig sein, tarnen wir diese Idee als etwas vages oder mehr subtiles. Wir sagen uns, dass wir irgend etwas benötigen, um uns auf den heiligen Augenblick vorzubereiten.

Ich mache diese Art von Fehler sehr häufig. Manchmal erscheint mein Geisteszustand so unheilig, so uninspiriert oder so panisch, dass ich denke, ich muss durch irgend eine Vorbereitung gehen, um mich für den heiligen Augenblick bereit zu machen. Ich habe mich so weit von GOTT entfernt, dass es sicherlich eine lange Zeit braucht, um wieder »zurückzukehren«. Ich denke, ich bin zu müde oder zu depressiv oder zu beschäftigt, um nach einem heiligen Augenblick zu suchen. Ich gehe von der Annahme aus, dass zunächst eine Art Vorbereitung oder Anpassung notwendig ist, bevor ich den heiligen Augenblick finden kann. Das Gegenmittel zu einer solchen Denkart ist die Tatsache, dass die Aufhebung dieses illusionären geistigen Zustands exakt das ist, wofür der heilige Augenblick da ist, und es gibt keine bessere Stelle, wenn der Geist in dem Zustand ist. Es gibt keine Notwendigkeit dafür, mich vorzubereiten (4:3-10).

Der Glaube an die Notwendigkeit der eigenen Vorbereitung ist eine weitere Falle des Ego. Sie gründet auf der Idee, dass es meine Sache ist, Frieden zu erlangen. Es ist ein weiterer Weg, sich GOTTES Funktion anzueignen. GOTT hat die Bedingungen für den Frieden festgelegt. Ich habe nichts anderes zu tun, als bereit zu sein, ihn zu empfangen.

Es besteht keine Notwendigkeit, mich in irgend einer Form zu ändern, um den Frieden GOTTES zu erfahren. Ich brauche nicht auf irgend etwas zu warten. Ich brauche zu dem Prozess nichts beizutragen. Das ist es, was das Ego nicht akzeptieren kann.

Mich zu ändern, mich irgendwie vorzubereiten, bedarf eines Wunders. Wenn ich darauf bestehe, dass ich nicht bereit bin und mich erst ändern muss, heißt das soviel wie, ich will das Wunder selbst bewirken. Der heilige Augenblick ist die Quelle von Wundern. Wenn ich ein Wunder brauche, ist der heilige Augenblick der Platz, an dem ich sein muss. Warten auf ein Wunder, bevor ich dorthin gehe, ist in Wirklichkeit starrköpfiger Widerstand und Festhalten am Ego, die Weigerung, das Problem durch Vermeidung der Lösung los zulassen.

Wenn wir diese spezifischen Beispiele eines nach dem anderen durchgehen, wird die Bedeutung der Einsicht klar, dass wir »nicht mehr tun können« als nur zu wollen. Jeder Versuch unsererseits, etwas zu tun, um uns selbst für den heiligen Augenblick bereit zu machen, ist in Wahrheit ein Weg, ihn zu verhindern.

»Die Vorbereitung auf den heiligen Augenblick gehört IHM, DER ihn gibt. Befreie dich zu IHM hin, DESSEN Funktion die Befreiung ist. Übernimm nicht SEINE Funktion für IHN. Gib IHM nur das, worum ER bittet, damit du lernen mögest, wie klein dein Teil und wie groß der SEINE ist.« (6:5-8)

Wir denken, wir müssen für unsere Sünden sühnen

Dies ist nur eine andere Form der Schuld oder uns unwürdig zu fühlen oder uns selbst vorbereiten zu wollen. Wir versuchen in vielfältiger Form zu sühnen: wir geben Personen Genugtuung, die wir falsch behandelt haben; wir weinen in Reue; wir meditieren eine Stunde; wir bestrafen uns durch Krankheit oder Opfer; oder wir »schlagen« uns in einer Art geistiger Selbstgeißelung. Nichts davon ist notwendig für den heiligen Augenblick. Genugtuung geben mag vielleicht die Auswirkung des heiligen Augenblicks sein, aber es ist nicht erforderlich, vor dem heiligen Augenblick für Sünden zu büßen, und der Versuch, dies zu tun, hält uns von ihm ab (5:6,7).

Wir glauben, wir müssen ihn erst verstehen

Dies ist subtil. Wir denken, unser Verständnis ist »ein mächtiger Beitrag für die Wahrheit« (7:5-7). Wir sind überzeugt, dass wir verstehen müssen, was der heilige Augenblick ist und wie er funktioniert, bevor wir ihn erfahren können. Wir irren uns. Wir brauchen überhaupt nichts zu verstehen! Der heilige Augenblick bringt Frieden, und ohne Frieden ist Verständnis unmöglich (T-14.XI.12:4). Wir können nicht wirklich verstehen, bevor wir den Frieden des heiligen Augenblicks erfahren. Warten auf Verständnis ist wieder einmal ein weiterer Weg des Ego, uns vom heiligen Augenblick abzuhalten, ein weiterer Versuch, uns selbst zu geben, was der heilige Augenblick uns gibt.

Wir erlangen den heiligen Augenblick, wenn wir akzeptieren, dass wir gar nichts verstehen und darum bitten, belehrt zu werden. Der Versuch, selbst etwas zu verstehen, ist sowohl arrogant als auch frustrierend. Wir fühlen uns vom Frieden abgehalten, weil wir nicht verstehen, wie wir ihn bekommen können. Wir kämpfen, wir beten, wir zerbrechen uns den Kopf bei dem Versuch zu verstehen, wie wir den heiligen Augenblick »bekommen« können. Wir können ohne den HEILIGEN GEIST nicht verstehen. Wir bitten uns selbst um das Unmögliche. Aber der heilige Augenblick verlangt nichts, »was du nicht gleich jetzt geben kannst« (7:7). Jetzt, in diesem Augenblick, kann jeder von uns erkennen, dass wir nicht verstehen, und um Verständnis bitten. Jetzt, in diesem Augenblick, kann jeder von uns sagen: »Ich bin bereit, meine dunklen Gedanken entfernen zu lassen, obwohl ich nicht verstehe, wie dies funktioniert.« Und das ist alles, worum gebeten wird: Verlangen und Bereitwilligkeit, und selbst dies muss nicht stark oder perfekt sein.

Wir denken, der heilige Augenblick ist schwierig

Der heilige Augenblick ist sicherlich eine große Sache. Aber er ist nicht schwierig. Er ist nicht die Domäne der fortgeschrittenen Heiligen GOTTES. Er ist für jedermann. Er ist von der Basis zu erreichen; es gibt keine Stufen zu erklettern. Es ist nur notwendig, mit dem Versuch aufzuhören, ihn zu erreichen und ihn statt dessen einfach zu akzeptieren, mit dem Versuch aufzuhören, »etwas zu tun« um ihn geschehen zu lassen und uns den Händen DES HEILIGEN GEISTES zu überlassen. Der heilige Augenblick ist »so leicht und so natürlich« (7:1).

Wenn wir glauben, es ist schwierig, haben wir uns das selbst beigebracht (8:1). Wir haben uns entschieden, es als schwierig anzusehen, weil wir die (eingebildete) Kontrolle über unser Leben nicht an den HEILIGEN GEIST abgeben wollen (8:2). Es ist die Manifestation unseres grundlegenden Glaubens an Schwierigkeitsstufen, das erste Gesetz des Chaos (T-23.11.2). Den heiligen Augenblick als schwierig anzusehen - irgend etwas als schwierig anzusehen -- ist ein klarer Hinweis darauf, dass wir auf das Ego hören. Wir haben uns mit dem Verlangen des Ego identifiziert, der »Richter darüber ..., was möglich ist« (8:2) zu sein.

Alles, was für den heiligen Augenblick notwendig ist, ist bereits geschehen (8:4). Daher kann er nicht schwierig sein. Nichts bleibt, als ihn zu akzeptieren, ihn zuzulassen, uns für ihn zu öffnen; nur unsere Bereitwilligkeit, ihn zu bekommen. Wir sehen so viele Hindernisse vor ihm. So viel ist in der Vergangenheit passiert, denken wir, was im Wege steht, aber in Wirklichkeit ist es niemals passiert. »Nur in deinem Geist, der dachte, sie [die Vergangenheit] habe stattgefunden, ist ihre Aufhebung vonnöten"« (8:7). Er hebt die Vergangenheit in der Gegenwart auf. Er macht uns frei.

Wir denken, wir müssen die Wahrheit von der Illusion unterscheiden können

Unser Geist ist voll mit Fragen wie: »Wie kann ich den HEILIGEN GEIST von meinem Ego unterscheiden?« »Wie kann ich wissen, dass ich wirklich einen heiligen Augenblick gehabt habe?« Wir denken, wir müssen wissen, wie man die Wahrheit von der Illusion unterscheidet, bevor wir den heiligen Augenblick erkennen können. Noch einmal, dies ist nur eine Verzögerungstaktik des Ego. Die Antwort des Kurses auf diese Bedenken ist sehr deutlich:

»Wenn du den Unterschied zwischen Wahrheit und Illusion bereits verstündest, hätte die SÜHNE keine Bedeutung. Der heilige Augenblick, die heilige Beziehung, die Lehre des HEILIGEN GEISTES und alle Mittel, durch welche die Erlösung vollbracht wird, hätten keinen Sinn und Zweck.« (T-18.V.1:2,3)

Mit anderen Worten, der heilige Augenblick ist dazu da, den Unterschied zwischen Wahrheit und Illusion zu lehren. Wenn Du den Unterschied bereits kennst, brauchst Du den heiligen Augenblick nicht. Die Unfähigkeit, zwischen Wahrheit und Illusion zu unterscheiden, kann uns daher nicht vom heiligen Augenblick abhalten. Es zeigt nur dein Bedürfnis für ihn. Wieder einmal versuchen wir, selbst zu tun, was der heilige Augenblick für uns tun kann. Der Grund, uns von ihm fernzuhalten, ist ein Grund, ihn zu erreichen.

Wir versuchen, unseren Fortschritt zu bewerten

Der Wunsch, zu wissen »Wie weit bin ich?« ist ein weiterer hinterhältiger Weg des Ego, uns an sein Denksystem zu binden. Ganz offensichtlich basiert er auf dem Gedanken, dass ich irgend etwas tun muss, dass es einen stufenweisen Fortschritt zum heiligen Augenblick hin gibt, dass das Erreichen des heiligen Augenblicks abhängt von meinem Fortschritt oder meinen »Zensuren« im heiligen Lehrplan. Es gibt keine Rangfolge von Schwierigkeiten, keine Stufen aufzusteigen. Wenn es keinen Maßstab für Fortschritte gibt, wie kann ich dann meinen Platz darin beurteilen?

Wir können nicht unterscheiden zwischen Fortschritt und Rückschritt. »Einige deiner größten Fortschritte hast du als Misserfolge beurteilt, und einige deiner größten Rückschritte hast du als Erfolge gewertet« (T-18.V.1:5, 6). Die Botschaft ist klar: höre mit der Selbsteinschätzung auf. Bleibe dabei, zum heiligen Augenblick zu kommen und lasse den HEILIGEN GEIST deine Fortschritte und Rückschritte beurteilen. Höre auf damit, die Leitung der Ausbildung und den erreichten Grad selbst bestimmen zu wollen; lass den LEHRER seine Aufgabe erledigen.

Das einzige Erfordernis

Die kursiv gedruckte Aussage in 5:8-13 stellt die Kernaussage dieser Lektion dar:

»Ich, der ich GOTTES Gastgeber bin, bin SEINER würdig. ER, DER SEINE Wohnstatt in mir errichtet hat, hat sie so erschaffen, wie ER sie haben möchte. Es ist nicht nötig, daß ich sie für IHN bereit mache, sondern nur, dass ich SEINEN Plan nicht störe, mein eigenes Gewahrsein meiner Bereitwilligkeit, die ewig ist, bei mir wiederherzustellen. Ich brauche SEINEM Plan nichts beizufügen. Aber um ihn zu empfangen, muss ich bereit sein, ihn nicht mit meinem eigenen zu ersetzen.«

Wenn wir erkennen, dass unser Wert von GOTT kommt, unternehmen wir keine Anstrengung, uns selbst auf den heiligen Augenblick vorzubereiten. Wir akzeptieren, dass GOTT uns fertig erschaffen hat. Wir lassen jeden Versuch sein, etwas selbst zu tun; wir akzeptieren, dass wir keinen Beitrag zu leisten haben außer unserer Bereitwilligkeit anzunehmen. Wir öffnen IHM unser Herz und sagen: »Ja.«

»Und das ist alles. Füge mehr hinzu, und du wirst lediglich das wenige wegnehmen, das erbeten wird.« (6:1,2)

Der heilige Augenblick ist für jeden da. Er ist jetzt erreichbar. Alles, was ich tun muss, ist, ihn zu verlangen, und zu wollen, dass er zu mir kommt; die Heilung meines Geistes zu wollen, die er bringt; mit allem anderen kurz inne zuhalten, still zu sein und zu sagen: »Komm.« Möge es so sein bei dir. Möge es so sein bei mir.