19. Mai (139)↗

Heute will ich mich daran erinnern, was ich bin. Dazu verbringe ich morgens und abends jeweils fünf Minuten zunächst damit, dass ich mich an meine Absicht erinnere: "Ich will die SÜHNE für mich akzeptieren, denn ich bleibe so, wie GOTT mich schuf" (11:3). Anschließend verbinde ich mich mit der Erkenntnis meiner selbst, die immer da ist und nie verborgen war. Sie ist tief in meiner Erinnerung. Vielleicht stelle ich sie mir als Licht im Zentrum meines Seins vor und lasse mich in dieses Zentrum sinken. Ich weiß, dass meine Erinnerung die Erinnerung für alle meine Brüder ist, denn der Geist ist eins.

Akzeptiere ich die SÜHNE, akzeptiere ich die Wahrheit über mich. Dies geht weit über meine persönlichen Befindlichkeiten hinaus. Die SÜHNE betrifft alle meine Brüder, die vergessen haben, was sie sind. Ein Kurs in Wundern beschäftigt sich nicht mit "individueller Erleuchtung", weil diese gar nicht möglich ist.

SÜHNE hat nichts mit dem herkömmlichen Sühnebegriff von Schuld, Strafe oder Buße zu tun. Im Kurs bezeichnet sie SEINEN Plan der Erlösung, der in dem Zeitpunkt entstand, als der Gedanke der Trennung aufkam. Der Plan obliegt dem HEILIGEN GEIST, der die Funktion als Mittler zwischen der WAHRHEIT und der Illusion erfüllt. Im HIMMEL gibt es keine SÜHNE, da sie dort nicht notwendig ist.

Die uralte Frage "Was bin ich?" zeigt die Notwendigkeit für den Plan der SÜHNE auf. Denn wer kann eine solche Frage stellen, wenn er nicht verleugnet hat, was er in Wahrheit ist? Diese gewaltige Selbsttäuschung, die zu einer solchen Frage führt, zeigt deutlich auf, dass der "Teil" von mir, der diese Frage überhaupt stellen kann, eine Illusion sein muss und daher nicht wirklich sein kann. Die SÜHNE beinhaltet, dass selbst durch eine Verleugnung von dieser Größenordnung das, was ich BIN, nicht beeinflusst werden kann. Darauf beruht ihre Wirksamkeit. Darum will ich sie akzeptieren, weil ich diesen unmöglichen und wahnsinnigen "Zustand" nicht mehr will.