30. Januar (30)↗

Der gestrige Leitgedanke war die Grundlage der Schau, des wirklichen Sehens mit dem Heiligen Geist. Die heutige Lektion ist das Sprungbrett für die Schau.

In einigen der vergangenen Lektionen wurde mir gesagt, dass mein derzeitiges Sehen mir nicht etwas zeigt, was "da draußen" getrennt von mir ist, sondern dass ich meine Gedanken nach außen projiziere, weil ich sie nicht haben will bzw. weil ich nicht wahrhaben will, dass diese Gedanken etwas mit mir zu tun haben. Schuld ist das beste Beispiel: ich will sie loswerden, also projiziere ich sie nach außen und "der andere" ist schuld.

Da es aber dort draußen nichts gibt, sehe ich nur meine eigenen Gedanken. Und heute nutze ich diese "Gewohnheit", indem ich eine neue Art der Projektion übe. Anstatt das zu projizieren, was ich (unbewusst) loswerden will, projiziere ich, was ich in meinem Geist sehen will! Will ich also meine eigene Unschuld sehen, projiziere ich eben Unschuld. Will ich sehen, dass GOTT in mir ist, projiziere ich GOTT und sehe, dass GOTT in allem ist.

Mein derzeitiges Sehen zeigt mir Unterschiede und Fragmente. Die Schau zeigt mir Einheit. Sehe ich GOTT in allen Dingen, und ist GOTT in mir, sind wir eins.

In den heutigen Übungszeiten lerne ich, dass Sehen nichts mit dem physikalischen Sehen der Augen zu tun hat. Darum führe ich die Übungen teilweise mit geschlossenen Augen aus und beziehe Dinge ein, die sich nicht in meinem unmittelbaren Sichtfeld befinden.

GOTT ist in meinem Geist. Die Welt zeigt mir, was in meinem Geist ist. Wie will ich also die Welt sehen? Will ich die Welt mit GOTT in ihr sehen? Will ich das nicht, zeigt die Welt mir nur meinen Unwillen, GOTT in mir zu sehen, sie zeigt mir die Angst vor GOTT.