03. März (62)↗

Wer bin ich? Warum bin ich hier? Was ist der Sinn der Welt? Dies sind uralte Fragen der Menschheit. Jeder stellt sich diese Fragen in der einen oder anderen Form. Jeder gibt sich auf diese Fragen eine Antwort, unabhängig davon, ob diese befriedigend ist oder nicht. Diese Fragen sind bei vielen Menschen die Auslöser für die spirituelle Suche.

Die Antwort des Kurses ist einfach, sehr einfach. Die erste Frage hat die gestrige Lektion beantwortet: Ich bin das Licht der Welt. Und was macht das Licht der Welt, was ist seine Funktion? Es vergibt. Das war´s.

Nun wird es ein wenig deutlicher, warum die gestrige Lektion ein erster wesentlicher Schritt ist, der das Fundament für die folgenden Lektionen legt. Heute wird mir gesagt (und durch die Anwendung gezeigt), warum ich hier bin. Was ist meine Funktion? Vergebung. Und es ist die einzige Funktion, die ich hier habe.

Vergebung bezieht sich nicht nur auf die großen wahrgenommenen Dramen, die ich sehe. Sie ist für jeden Gedanken notwendig, der mich von einem anderen trennt und der mich als besonders ansieht, denn das sind die Angriffsgedanken, von denen der Kurs immer wieder spricht. Vergebung zeigt mir, wer ich bin. Und erlöst dadurch die Welt. Warum? "Illusionen über dich selber und die Welt sind eins. Deshalb ist jede Vergebung eine Gabe an dich selbst." (2:1-2).

In der ganzen Lektion wird mit keinem Wort gesagt, was Vergebung eigentlich ist. Wie funktioniert sie? Was muss ich tun? Wie wende ich diese "Methode" an? Das sind typische Fragen, auf die der Kurs direkte Antworten gibt, aber nicht in Form von Definitionen! Denn Vergebung ist keine Methode, die vorschreibt, was du tun sollst, wenn dieses oder jenes geschieht. Es ist keine "Zauberformel", die mir magische Kräfte über die Ereignisse der Welt, meinen Körper oder die Angelegenheiten anderer verleiht. Vergebung geht weit über diese üblichen Magie-Gedanken hinaus. Eine Definition ist überhaupt nicht notwendig, im Gegenteil! Daher ist auch in den Folgelektionen immer wieder von der Vergebung die Rede, aber niemals eine Anweisung der Form: Tue dieses oder jenes, denn das ist Vergebung.

Es ist überhaupt nicht meine Aufgabe herauszufinden, wie Vergebung definiert wird. Denn es ist die Funktion, die mir gegeben wird als Ersatz für die vielen teils widersprüchlichen Funktionen, die ich mir selbst gegeben habe. Ich erinnere mich in einer gegenwärtigen Situation daran, dass statt meiner Sichtweise Vergebung meine Funktion ist. Diese Funktion will ich erfüllen, weil ich glücklich sein will. Das ist alles. Der Rest wird mir gegeben.