08. Juni (159)↗

Der Leitgedanke der heutigen Lektion ist nahezu identisch mit dem Leitgedanken der gestrigen Lektion. Gestern lernte ich zu geben, wie ich empfange, heute gebe ich die Wunder, die ich im Heiligen Augenblick empfangen habe. Hier wird die weitere Praxis des Kurses deutlich: in den längeren und kürzeren Übungszeiten komme ich in Kontakt mit meinem SELBST und erfahre das, was der Kurs den Heiligen Augenblick nennt. Erfahrungen kann ich jedoch nicht geben, Wunder aber schon.

Der Kontakt mit dem SELBST ist buchstäblich mein "Schatzhaus", denn hier allein finde ich das, was wertvoll ist und keinen Illusionen unterliegt. Es sind die Wunder, die auf CHRSTI Schau beruhen, denn diese Schau ist das eine Wunder, dem alle anderen Wunder entspringen. CHRISTI Schau ist die Betrachtung der wirklichen Welt, das Wunder, das meine Erfahrung zum Ausdruck bringt und gegeben werden kann. "CHRISTI Schau ist der heilige Boden, in dem die Lilien der Vergebung ihre Wurzeln schlagen" (8:1). Aus diesem Wunder heraus kann ich die Vergebung meinen Brüdern anbieten.

Die Praxis unterscheidet sich nicht von den vorhergehenden Lektionen: ich nutze den Leitgedanken, um still zu werden und in der Stille dieses Schatzhaus zu erreichen, das bereits alle Wunder beinhaltet. Hier erfahre ich, dass mir bereits alles gegeben ist. Diese Erfahrung des Heiligen Augenblicks drückt sich in der Welt als Kontemplation aus, was von seinem lateinischen Ursprung contemplare nichts anderes heißt als "anschauen" oder "betrachten": der Kurs nennt es Schau. Die Wunder, die dieses Wunder der Schau hervorbringt, will ich jedem meiner Bruder geben.