09. Mai (129)↗

Die Welt, die ich sehe, will ich nicht, weil sie wertlos ist, habe ich gestern gelernt. "Die Welt, die du siehst, ist fürwahr erbarmungslos, instabil, grausam, gleichgültig dir gegen­über, schnell bereit zur Rache und mitleidlos vor Hass. Sie gibt nur, um zu widerrufen, und sie nimmt alle Dinge weg, die dir eine Zeit lang lieb und teuer waren. Keine dauerhafte Liebe ist zu finden, denn es gibt hier keine. Dies ist die Welt der Zeit, in der alle Dinge enden" (2:3-6).

Es reicht jedoch nicht, diese Welt einfach nicht zu wollen, wenn keine Alternative angeboten wird. Denn nur festzustellen, dass ich die Welt nicht will, ohne Hoffnung auf etwas Besseres, erzeugt Niedergeschlagenheit, wie in der heutigen Lektion deutlich gesagt wird. Ich würde ständig weiterhin versuchen, etwas von Wert in ihr zu finden, wenn die Hoffnung nicht bestünde.

Es wird nicht von mir verlangt, die Welt einfach nur aufzugeben, sondern sie gegen die Wirkliche Welt austauschen zu lassen. Es handelt sich also um einen Tausch, nicht um eine Aufgabe. Hier wird deutlich, worin das Ziel des Kurses besteht: die bestehende Welt gegen die Wirkliche Welt einzutauschen. Darüber hinaus geht das Lernen des Kurses nicht.

Die Wirkliche Welt ist ebenso ein Traum wie die existierende Welt. Es ist jedoch ein glücklicher Traum, der die WIRKLICHKEIT in der Dualität widerspiegelt. Ich schaue mit SEINEN Augen auf die Welt, die ich gemacht habe. Den letzten Schritt von der Wirklichen Welt zur Erkenntnis wird GOTT SELBST tun, denn die WIRKLICHKEIT entzieht sich jeden Lernens und jeder Dualität.

Daher will ich heute morgens und abends sowie einmal dazwischen jeweils zehn Minuten geben, um mir die Welt jenseits dieser Welt zeigen zu lassen. Es ist die Welt, die ich wirklich will. Sie befindet sich bereits in meinem Geist. Im Textbuch heißt es: "Der erste Austausch dessen, was du gemacht hast, gegen das, was du willst, ist der Austausch deiner Alpträume gegen die glücklichen Träume der Liebe. In diesen liegen deine wahren Wahrnehmungen, denn der HEILIGE GEIST berichtigt die Welt der Träume, wo alle Wahrnehmung ist. Erkenntnis be­darf keiner Berichtigung. Die Träume der Liebe jedoch führen zur Erkenntnis" (T-13.VII.9).

Darüber hinaus will ich mich stündlich an meine Entscheidung erinnern, dass ich diese Welt nicht will und stattdessen die Wirkliche Welt will.