06. März (65)↗

Der Leitgedanke der heutigen Lektion ist nicht neu. In den letzten Tagen wurde immer wieder darauf hingewiesen, dass ich hier nur eine Funktion habe: Vergebung. Dies ist die einzige Funktion, die GOTT mir gab. Und diese Funktion begründet auch das einzige Ziel, das ich hier habe: Erlösung.

Diese "Einsicht" ist nicht so sonderlich schwierig zu akzeptieren. Denn Erlösung, in welcher Form auch immer ich diese formulieren mag, war sicherlich der Grund, überhaupt mit dem Kurs zu beginnen. Mein Ziel, das die Motivation für die Beschäftigung mit dem Kurs liefert, hat irgend etwas mit einer Veränderung zu tun, weil der Ist-Zustand nicht als "optimal" empfunden wird.

Aber in der heutigen Lektion geht der Kurs einen wesentlichen Schritt weiter. Sicherlich, Erlösung ist mein Ziel und es scheint akzeptabel, dass meine einzige Funktion diesem Ziel dient. Aber habe ich wirklich erfasst, was das heißt? Welche Bedeutung das kleine Wörtchen "einzige" in Bezug auf meine Funktion und damit mein Ziel wirklich hat?

"Die Erlösung als deine einzige Funktion voll und ganz anzunehmen bringt notwendig zwei Phasen mit sich: das Erkennen der Erlösung als deine Funktion und das Aufgeben aller anderen Ziele, die du für dich erfunden hast." (1:5). Phase 1 war Gegenstand der vergangenen vier Lektionen, heute beginnt der erste Schritt von Phase 2. Und diese Phase kann wesentlich länger dauern als Phase 1.

Die meisten Ziele und Funktionen, "die ich für mich erfunden habe", sind mir noch nicht einmal bewusst. Sie sind so selbstverständlich, dass es schwer fällt, sie in Frage zu stellen. Ich halte sie für wesentlich für mein Glück, ja sogar für mein Überleben. Und heute beginne ich damit, mir dieser Ziele und Funktionen nach und nach bewusst zu werden und sie gehen zu lassen. Das wird in der Regel heftige Widerstände hervorrufen. Aber hier ist der Kurs kompromisslos: "Das ist die einzige Weise, wie du Geistesfrieden finden kannst." (2:3).

Die Anleitungen für die Übungspraxis spiegeln die Wichtigkeit dieser und der Folgelektionen wider: es ist wesentlich, "dass du dir die Zeit für GOTT nimmst ebenso wie für all die trivialen Vorhaben und Ziele, denen du nachgehst." (4:3). Für meine "trivialen Vorhaben und Ziele" wende ich erhebliche Zeit für die Planung und Durchführung auf. Und für GOTT? Für die einzige Funktion, die er mir gab?

Heute will ich damit beginnen, Zeit für GOTT und mein einziges Ziel im Tagesablauf einzuplanen. Denn ich will lernen, meine einzige Funktion wahrzunehmen.