Mit der heutigen Lektion erfährt der Lehrplan einen Wendepunkt. "Heute lernst du, die Freude des Lebens zu empfinden" (1:6). Heute kommt eine neue Erfahrung zu mir, die mir zeigt, was die vergangenen Lektionen bedeuten und die mich auf die folgenden Lektionen vorbereitet. Diese Erfahrung gibt mir einen Hauch des HIMMELS, lässt mich einen Blick werfen auf das, was jenseits des Lernens liegt und die Zeit für eine kleine Weile verlassen.
In den heutigen längeren Übungsphasen (zur Erinnerung: morgens und abends so lange wie möglich: "Fünf Minuten werden jetzt zum wenigsten [...]. Zehn wären besser, fünfzehn Minuten gar noch besser. Und in dem Maße, in dem keine Ablenkung mehr auftritt [...], stellen wir fest, dass eine halbe Stunde als Zeit, die wir mit GOTT verbringen, zu kurz ist", siehe Lektion 153, 15:3-5) wiederhole ich im Geiste den heutigen Leitgedanken, dass ich jetzt in SEINE GEGENWART eingehen möchte. Dann warte ich "in schweigender Erwartung und stiller Freude" (4:3) auf SEINE Anleitung und die Erfahrung, die ER versprochen hat.
Bei meiner "Rückkehr" werde ich durch diese Erfahrung die Welt und meine Brüder mit anderen Augen sehen. Ein Kurs in Wundern nennt das die "Schau der wirklichen Welt". Die Welt hat sich nicht verändert, aber ich sehe sie anders. Diese Schau, zaghaft und unsicher zunächst, ist das Ziel des Kurses, denn diese Schau kann ich der Welt geben. Indem ich sie gebe, habe ich sie. Erfahrungen sind persönlicher Natur und können nicht gegeben werden, die Schau aber ist das, was ich gebe, denn "[...] damit rückt die Welt, in die du jetzt zurückkehrst, dem Ende der Zeit ein wenig näher, wird sie in ihrer Art dem HIMMEL ein wenig ähnlicher [...]" (7:1). Die Schau wird bei mir bleiben, aber ich verwechsle sie nicht mit der WAHRHEIT, denn es gibt einen Augenblick (den Heiligen Augenblick, wie es der Kurs nennt), der diese Schau transzendiert. Dieser Augenblick wird weder gelernt noch gelehrt, wärend die Schau als Erinnerung daran gegeben werden kann.
Zu jeder vollen Stunde will ich erneut den Leitgedanken anwenden, denn mein "Gottesdienst" beschränkt sich nicht auf die "Auszeiten" am Morgen und am Abend. Die stündliche Wiederholung lässt mich das Gelernte auf den Alltag und jede Situation darin ausdehnen.