Erkenntnis ist Wissen oder vollkommene Gewissheit. Sie steht keiner Deutung offen und bezeichnet in Ein Kurs in Wundern den Zustand des HIMMELS. Sie enthebt den Geist jeglichen Fragens. Der erkennende Geist fragt nicht, er weiß. Erkenntnis wurde jedem Geist, jedem Lebewesen gegeben, denn Erkenntnis ist Leben. Daher kann der Geist Erkenntnis nicht verlieren.
Erkenntnis ist jedoch nicht Ziel des Kurses, da sie in einer Welt der Wahrnehmung nicht möglich ist. Sie ist außerhalb der Zeit. Daher kann Erkenntnis nicht gegeben werden, da sie bereits jedem Lebewesen zu eigen ist. In dieser Welt wird Erkenntnis durch die Schau widergespiegelt, und diese kann sehr wohl gelehrt und gegeben werden. Der Kurs nennt das Vergebung. Sie ist sein Ziel.
Die Schau sieht keine Trennung, insbesondere sieht sie kein Lebewesen als Körper. Sie schaut auf meinen Bruder und sieht keine Sünde. Dies ist es, was ich gebe, um mich selbst wiederzuerkennen. Dazu stelle ich die Illusion über meinen Bruder in Frage und akzeptiere SEINE berichtigende Antwort - das Wunder. Ich gebe ihm seine Sündenlosigkeit zurück, um mich selbst als sündenlos zu sehen. Denn wie ich gebe, so empfange ich.
Die Offenbarung der WAHRHEIT, die Erinnerung an das, was ich wirklich bin, steht fest. Auch der Zeitpunkt steht fest, der Geist, MEIN GEIST, hat ihn bereits festgelegt. Denn Zeit ist "[...] ein Kunstgriff, ein Taschenspielertrick, eine Riesenillusion [...]" (4:1). Die Welt ist bereits geschehen, ich lasse sie nur im Geiste Revue passieren. Jede Gelegenheit der Vergebung bringt mich jedoch diesem Zeitpunkt ein wenig näher. Mein Ziel ist daher nicht die endgültige Erfahrung, das Zurückkehren der Erkenntnis, sondern die Schau der wirklichen Welt, indem ich sie jedem meiner Brüder anbiete. Heute übe ich, meinen Brüdern die Schau zu geben, indem ich sie nicht als Körper sehen will. Darin lasse ich mich in den Übungszeiten und den stündlichen Wiederholungen durch SEINE Anleitungen führen.