12. Juni (163)↗

Im ersten Satz der Lektion heißt es: "Der Tod ist ein Gedanke, der viele, oft unerkannte Formen annimmt". Dieser Gedanke ist das Gegenteil des Lebens. Ist der Tod wirklich, kann GOTT, der Geber des Lebens, ja, das LEBEN selbst, nicht existieren. Denn der Gedanke besagt, dass das Leben endet.

Der Tod kann nicht existieren. Dabei bezieht sich der Kurs nicht auf den Körper, obwohl ich sofort an den Körper denke, wenn vom Tod die Rede ist. Der Körper kann jedoch nicht sterben, da er nie gelebt hat! Er ist nur ein Fantasiegebilde. Jede Sorge um den Körper ist eine Form des Gedankens an den Tod, denn ich sage damit aus, dass "ich" sterbe, wenn ich nicht aufhöre zu rauchen, mich nicht gesund ernähre oder nicht endlich abnehme. Ich drücke damit meinen Wunsch aus, etwas anderes zu sein als das, was ich wirklich bin.

Jeder Ärger ist eine Form des Todesgedankens, denn ich will, dass etwas aufhört oder anders sein muss. Ich will etwas "weg haben". Beklommenheit, Zweifel, Angst oder Neid sind Formen des Gedankens an den Tod. Der Gedanke bekommt dadurch eine unglaubliche Macht, denn er gibt mir "Sicherheit": die Sicherheit, dass alles enden wird. Da ich diese "Sicherheit" behalten möchte, gehe ich Kompromisse ein und versuche, einige Formen des Todesgedankens zu behalten und andere loszuwerden. Das kann jedoch niemals funktionieren. Hier ist der Kurs kompromisslos: ich halte entweder am Gedanken des Todes fest und verleugne, was ich BIN, oder ich lebe.

Ist der Tod wirklich, dann muss es etwas geben, das stärker ist als der WILLE GOTTES. Selbst GOTT muss sich diesem beugen, das LEBEN SELBST muss tot sein. Und SEINE SCHÖPFUNG damit ebenfalls. Wie absurd ist dieser Gedanke! Wie kann ein solcher offensichtlich irrsinniger Gedanke Angst erzeugen?

Wie gehe ich mit den Formen des Todesgedankens um? Was mache ich, wenn ein geliebter Mensch gestorben ist oder ich gerade einen großen Verlust erlitten habe? Es ist wenig hilfreich, sich in solchen Situationen einzureden, dass der Tod nicht existiert, und die Trauer oder den Schmerz durch Affirmationen zu bekämpfen. Damit verleugne ich, dass ich an den Tod glaube. Ich kann jedoch in diesen Situationen des Schmerzes und der Trauer auf meinen tiefen Glauben an die Wirklichkeit dieser Ereignisse schauen. Und ich kann in Betracht ziehen, dass ich von einem Trugbild, einem Traum, getäuscht werde. In meinem Inneren gibt es, vielleicht nur ganz schwach, das Wissen, dass ich mich irre. Das macht den Weg frei, mich an IHN zu wenden und IHN zu bitten, mir SEINE Sichtweise zu geben.

In der heutigen Übungszeit stelle ich mir die Frage "Ist GOTT tot?", und wende mich von den Äußerlichkeiten, die sterben können, nach innen, wo das LEBEN ist. Ich verbringe die Zeit mit IHM und lausche auf SEINE Antwort. Hilfreich dabei ist das Gebet am Ende der Lektion, eines der wenigen und wunderbaren Gebete, die der Kurs lehrt.