15. Januar (15)↗

Das, was die Augen sehen, hat nichts mit "Sehen" zu tun. Ich ging bisher fest davon aus, dass meine Augen etwas sehen, das außerhalb von mir ist. Also muss "dort draußen" etwas sein, getrennt von mir, das ich wahrnehme/sehe.

Das ist kein Sehen. Die Augen des Körpers können nicht sehen, weil da draußen nichts existiert. Der Kurs bezeichnet das als "Bilder machen": es sind Bilder, die meine Gedanken darstellen, die ich glaube zu denken. Dies ist auch nicht Denken, denn "Denken ist Leben". Aber nicht das Denken meiner Gedanken, sondern die GEDANKEN GOTTES, meine einzig wirklichen Gedanken, die durch die Gedanken, die ich gemacht habe, verdeckt werden.

Diese gemachten Gedanken erscheinen mir "außen" als Bilder, die ich als real empfinde. Meinen Augen als Teil des Körpers habe die Funktion gegeben, diese Bilder zu "sehen". Da ich diese Gedanken getrennt von GOTT gemacht habe, zeigen sie mir nur Fragmente, Formen und Irrtümer.

Die Schau des Kurses ist etwas völlig anderes: sie kann sich ankündigen durch Lichtränder, die um Gegenstände gesehen werden, wobei das kein notwendiges Kriterium ist. Nicht jeder muss diese Lichtränder sehen. Aber sie sind ein Zeichen, dass die Schau nicht weit ist.

Diese Schau ist nicht die Wahrheit (Erkenntnis im Sinne des Kurses). Erkenntnis kann nicht das Ziel der Übungen sein, denn Erkenntnis ist nur in der Domäne des HIMMELS möglich. Aber die Schau ist das, was der Kurs "Wahre Wahrnehmung" nennt, die notwendige Voraussetzung, um endgültig zu IHM hin zu erwachen.

Daher will ich heute lernen, dass mein "Sehen" nur Bilder aus meinen Gedanken produziert. Denn ich will die Bereitschaft entwickeln, mich zur Wahren Wahrnehmung führen zu lassen.