04. Juni (155)↗

Was muss ich verändern, wenn ich einem spirituellen Pfad folge? Muss ich mich anders verhalten? Ist es notwendig, mich anders zu kleiden oder mir den Kopf scheren? Darf ich keine Tiere mehr töten (lassen) und muss ich mich vegetarisch ernähren? Ist es notwendig, dass ich auf weltliche Dinge zunehmend verzichte und in selbst gewählter Armut lebe? Muss ich auf das achten, was ich sage und darf ich mich nur noch "spirituell korrekt" ausdrücken?

Viele Wege verlangen das eine oder andere davon, Ein Kurs in Wundern tut das nicht. "DU veränderst deine Erscheinung nicht, obschon du öfter lächelst" (1:2). Das Lernprogramm des Kurses vollzieht sich in meinem Inneren und wirkt in der Welt - ohne mein Zutun durch meine Aktivitäten. Das heißt nicht, dass ich nichts tue, es heißt aber, dass ich nichts aus mir selbst heraus tue.

Die Welt wurde dazu gemacht, die Wahrheit durch Illusionen zu ersetzen. Stelle ich nun fest, dass das überhaupt nicht möglich ist, und dass ich die Folgen dieser Entscheidung nicht will, dann trete ich zurück und überlasse der Wahrheit die Führung. Eine andere Wahl gibt es nicht. Der Kurs verlangt nicht radikal von mir, die Welt aufzugeben, denn das erzeugt Angst und ein Gefühl von Verlust. Ich glaube nun einmal an die Wirklichkeit der Welt, sonst wäre ich nicht hier. Mit dem Kurs wird ein sanfter Mittelweg eingeschlagen: Es gibt eine Art, in dieser Welt zu leben, die nicht hier ist, auch wenn sie es zu sein scheint. (1:1). Ich lebe weiterhin in der Welt, aber lasse ihr einen anderen Zweck geben. ER kann die Welt für SEINE Zwecke nutzen, um mich sanft zu erlösen und zu meiner QUELLE zurück zu führen.

Alles, was ich "tun" muss, ist, die Wahrheit zu meinem Führer in der Welt werden zu lassen. Die Wahrheit geht voran und ich folge ich. Dadurch werde ich zu SEINEM Boten, wie ich das in der gestrigen Lektion gelernt habe. Um mich von IHM führen zu lassen, beschließe ich zurück zu treten, denn SEIN PLAN und SEINE STIMME sollen mir konkret sagen, was ich wann in dieser Welt tun und denken soll. So verbringe ich heute die längeren Zeiten mit IHM, indem ich diesen Gedanken in mir trage und mit IHM teile. Und stündlich will ich mich an IHN wenden, um mich für die vergangene Stunde zu bedanken und um SEINE Anleitung für die folgende Stunde zu bitten.