02. Mai (122)↗

In der gestrigen Lektion wurde mir gezeigt, dass der Geist ohne Vergebung sich mit Angst, Zweifel und Tod beschäftigt, denn er identifiziert sich mit ständigen Veränderungen und hat sich dadurch selbst verloren. Heute lerne ich, was die Vergebung mir stattdessen anbietet.

Im Alltag verzettele ich mich in widerstreitende Ziele und Bedürfnisse und vergesse dabei leicht, was ich wirklich will. Das ist völlig "normal", solange ich die Quelle meines Glücks in den unsicheren Veränderungen der Welt suche. Wenn ich glaube, in den ständig entstehenden und vergehenden Erscheinungen der Welt Stabilität zu finden, kann ich mich nicht an meine Identität und damit an meine QUELLE erinnern. Der erste Absatz der heutigen Lektion bietet daher eine willkommene Erinnerundstütze an das, was ich wirklich will:

"[...] Möchtest du Frieden? [...] Möchtest du glücklich und ruhigen Geistes sein, eine Gewissheit über Sinn und Zweck und ein Gefühl für Wert und Schönheit haben, das über diese Welt hinausgeht? Möchtest du immerfort Fürsorge, Geborgenheit und die Wärme eines sicheren Schutzes? Möchtest du eine Stille, die nicht gestört, eine Sanftheit, die nie verletzt, ein tiefes, dauerhaftes Wohlbefinden und eine so vollkommene Ruhe, dass sie niemals erschüttert werden kann?"

Das alles und noch viel mehr schenkt mir die Vergebung. Gibt es irgend etwas darüber hinaus, was ich möchte? Gibt es tatsächlich etwas anderes, was mir mehr verspricht? Gibt es also irgend einen Grund, in der Welt nach etwas zu suchen, wenn die Vergebung mir alles das bietet? "Die Welt kann einem Geist, der das empfing, was GOTT ihm als sein eigen gab, keine Gaben von irgendwelchem Wert mehr geben." (7.5). Ist es dann sinnvoll, die Welt weiter festzuhalten und auf die Gabe der Vergebung zu verzichten?

In den heutigen Übungszeiten will ich voller Hoffnung in das Glück einsinken und das Licht empfangen, das die Vergebung bietet. Ich will das "Unveränderbare im Herzen der Veränderung" (13.4) sehen, denn das ist es, was die Vergebung mir schenkt. Dies ist ein weiterer Schritt zu vergeben und SEINE Vergebung anzunehmen.