Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes (200)

Von Allen Watson

»Übersetzung« (mit einigen eigenen Ergänzungen und Modifikationen) eines Kommentars zur Lektion 200. Die Übersetzung wurde vom Autor genehmigt, aber nicht überprüft.


Die grundlegende Botschaft dieser Aussage drückt aus, dass alle unsere Bemühungen, Frieden durch oder von dieser Welt zu finden, scheitern werden. Nur der Frieden, der von Gott kommt, ist wirklich und ewig. Und dieser Frieden ist bereits Teil unseres Wesens, wie Gott uns schuf.

Alles in dieser Welt endet im Tod. Dies ist die Hölle, denn unabhängig von den Wegen, die wir einschlagen, wie sehr wir uns auch immer bemühen, wir verlieren am Ende alles. Wie deprimierend ist ein Spiel, in dem es nur Verlierer gibt! Dies ist die Quelle von bitteren Enttäuschungen, tiefer Verzweiflung und einem Gefühl von Hoffnungslosigkeit und Zweifeln. Wenn wir das Spiel der Welt spielen, suchen wir Glück, wo keines ist. Wir können nur verletzt werden. Wir bitten um die Niederlage. Und worum wir bitten, das erhalten wir.

Möglicherweise ist uns diese tiefe Verzweiflung nicht bewusst, aber sie ist Grundlage für alles, was wir tun. Wir verdrängen die Gewissheit des Todes aus unserem Geist, vergraben sie in den Trivialitäten des Alltagsgeschehens und suchen irgend etwas, an das wir uns hängen können und das uns unsterblich macht. Wir sind wahnsinnig, gebunden an Verdrängung und Projektion unserer wahnsinnigen Gedanken nach außen. Wenige erkennen dies, die anderen stolpern weiter in der naiven Hoffnung, dass diese Welt uns schließlich Befriedigung bringen wird.

Die Aussage »Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes« bittet uns, die vergebliche Suche nach dem Glück durch unsere Identifizierung mit unserem Körper und durch die Mittel dieser Welt aufzugeben und uns im Frieden Gottes zu entspannen. Wenn wir die einfache Tatsache akzeptieren können, daß wir weder Glück noch Frieden an anderer Stelle erfahren werden, ersparen wir uns das ganze Elend. Ein Blick auf das eigene Leben zeigt deutlich, dass die deprimierendsten Augenblicke immer dann auftreten, wenn wir unsere Hoffnungen an irgend jemanden oder an irgend etwas festgemacht haben und dies scheiterte: eine Beziehung, eine Karriere, ein nobles Ziel, eine Romanze, eine Kirche, eine spirituelle Erfahrung und viele Dinge mehr. Dies sind keine isolierten Ereignisse, sie repräsentieren das Prinzip. Die Suche nach Frieden jenseits von Gott ist hoffnungslos, und je eher wir das begreifen, desto eher finden wir wahres Glück.

»Es ist nicht diese Welt, wo du hingehörst. Du bist ein Fremder hier.« (Lektion 200, 4:3,4)

Also gib sie auf. Lass sie gehen. Höre auf zu hoffen, dass sie dich glücklich macht, was sie niemals tun wird.

»Doch ist es dir gegeben, die Mittel zu finden, wodurch die Welt nicht länger mehr ein Kerkerhaus oder ein Gefängnis für irgend jemanden zu sein scheint.« (Lektion 200, 4:5)

ES GIBT EINEN AUSWEG!

»Doch musst du dein Denken ändern über den Sinn und Zweck der Welt, wenn du Entrinnen finden willst.« (Lektion 200, 5:2)

Wenn wir die Entscheidung treffen, dass wir den Sinn dieser Welt nicht kennen, sind wir frei, den Sinn und Zweck zu erfahren, den der Heilige Geist in ihr sieht. Bis wir unsere eingebildeten Ziele aufgeben, erscheint Sein Ziel vage und unverständlich. Durch das Loslassen unserer Meinungen über den Sinn dieser Welt dämmert uns der eigentliche Sinn. Dieser Sinn, um es mit einem Wort zu sagen, ist Vergebung. Vergebung befreit uns, dich, mich und jeden anderen, von unseren üblen Träumen, die wir für wahr halten. Die Welt hat für uns nur den Zweck zu lernen, sie mit anderen Augen zu sehen und damit den Frieden Gottes zu finden.

Wenn die Welt ein so schrecklicher und deprimierender Platz ist, könnten wir logischerweise annehmen, wir fänden Frieden, indem wir die Welt verließen. Einfach sterben. Den Körper verlassen. Aber dies ist mit der Aussage Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes nicht gemeint. Frieden beginnt innerhalb der Welt, indem diese anders gesehen wird. Er beginnt mit einer neuen Sichtweise der Welt, nicht als Gefängnis, sondern als Schulungsraum. Beginnend in dieser Welt, führt die Straße des Friedens direkt zum Himmel. Aber sie beginnt hier.

Die meisten von uns, die hören, dass nur der Friede Gottes existiert und kein anderer, reagieren darauf nicht mit Freude und Dankbarkeit. Die Aussage, dass es keine Hoffnung auf eine Antwort von dieser Welt gibt, scheint eine bittere Pille zu sein, die wir schlucken müssen. Statt Freude zu empfinden, fühlen wir uns traurig, vielleicht ein wenig böse. Wehmütig halten wir an unserer vergeblichen Hoffnung fest, daß unsere Idole uns irgendwie doch noch befriedigen könnten. Wir wollen sie behalten, um jeden Preis. Erst wenn wir gelernt haben, sie glücklich und dankbar loszulassen, werden wir uns letztlich aus ihrem Griff befreien.

Den Frieden zu erfahren, können wir üben. Ein Leben lang haben wir geübt, unsere Idole, Wünsche und Neigungen, kurz: die Welt, zu erfahren. Heute wollen wir beginnen, Glück und Dankbarkeit in uns selbst zu finden. Der Christus in mir möchte, dass ich nach Hause komme. Irgendwo in mir atmet ein Teil auf, wenn ich zu erkennen beginne, dass diese Welt, die ich wahrnehme, mich niemals befriedigen kann, und flüstert mir zu: »Endlich! Endlich lässt du die Quelle deiner Schmerzen los. Danke!« Verbinde dich mit diesem Teil in dir, das im Himmel zu Hause ist und weiß, dass es nicht hierher gehört. Es ist das einzige, was wirklich existiert. Je mehr ich mich damit verbinde, desto eher werde ich erkennen, dass Friede meine eigentliche Heimat ist.

Beginne den Tag, indem du dir als erstes nach dem Aufwachen sagst: »Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes. Ich bin froh und dankbar, dass es so ist.« Verbinde dich mit dem Teil in dir, was dieses schon lange weiß. Beobachte deine Widerstände, Abneigungen und Proteste gegen diese Aussage, unterdrücke sie nicht, denn du empfindest sie ja als sehr real. Akzeptiere sie und sage: »Ich will diese Gedanken nicht, ich will statt dessen den Frieden Gottes.« Unterdrücke deine Widerstände nicht, sondern bitte darum, sie durch den Frieden Gottes ersetzten zu lassen: »Ich will diese Gedanken nicht, ich will statt dessen den Frieden Gottes.« Fünf Minuten reichen, zehn sind besser. Wenn deine Widerstände zu stark werden, höre auf.

Versuche zu jeder vollen Stunde, eine Minute lang durch den Gedanken »Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes« die Ereignisse der letzten Stunde zu vergeben. Übergib alle Ängste, allen Ärger, alle Abneigungen dem Heiligen Geist, indem du sie ohne Schuldgefühle akzeptierst und sagst: »Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes.« Du wirst diese Übung oft vergessen, sie nicht ausführen wollen, weil du sie albern findest, keine Zeit hast, es zu schwierig findest oder meinst, es sei nutzlos. Dies sind einfach nur Widerstände, um an deinen Idolen doch noch festzuhalten. Es sind Irrtümer. Empfinde keine Schuld. Beginne einfach von neuem.

Immer, wenn es dir gerade einfällt, wiederhole: »Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes. Ich bin froh und dankbar, dass es so ist.«

Beschließe den Tag, wie du ihn begonnen hast. Dein letzter Gedanke soll sein: »Es gibt keinen Frieden außer dem Frieden Gottes. Ich bin froh und dankbar, dass es so ist.« Fünf Minuten reichen, zehn ist besser.

Das Ergebnis ist sicher. Du kannst nicht scheitern. Achte nicht auf vermeintliche Rückschläge oder Fortschritte, denn deine größten Niederlagen hast du für Fortschritt gehalten und die besten Fortschritte für Niederlagen. Jeder wird eines Tages bemerken, dass diese Welt ein unbefriedigender Traum ist. Beginne heute, beginne jetzt damit.